Thema:
Re:Klaasohm auf Borkum flat
Autor: token
Datum:03.12.24 13:24
Antwort auf:Re:Klaasohm auf Borkum von Goldfisch

>Ich gkaube nicht das es als Frauenverachten gesehen wurde sondern eher als Gag. Ansonsten wäre Weiberfastnacht auch Männerverachtung. Ihr seht immer alles so streng. Dabei gibt es vige die einfach nur aus Spass von beiden Seiten begannen werden. In wie weit das mit den schlagen der Frauen noch so war weiß ich nicht. Aber bei Karneval wird auch rumgeknutscht und mehr. Und das nicht nur von Männern ausgehend.

Es geht da auch meiner Meinung nach nicht um Verachtung sondern eine Machtdemonstration.
Machtdemonstrationen die in Riten verpackt werden gibt es wie Sand am Meer und sind auch nicht auf Frauen verschränkt.

Militär, diverse Berufsgruppen, Studentenvereinigungen, diese Spielchen mit dann zuweilen recht gestörten Auswüchsen sind bekannt. Hierbei wird aber in der Regel etwas in Aussicht gestellt, der wer heute kassiert kann ja irgendwann auch austeilen, es geht da um Hierarchien und dass man weiß wo sein Platz ist.

Im Falle dieses Rituals gibt es allerdings keine Aussicht, die Weiber sollen verstehen wo ihr Platz ist und Punkt.

Die Reibereien um solche Rituale wenn sie bekannt werden und Kritik erfahren ist auch nicht neu. Ein Hauptproblem ist hierbei die individuelle Wahrnehmung. Denn im Grunde sind es Derivate einer Missbrauchshandlung durch eine Gruppe. Als Mensch kann man auch oft nicht abschätzen wie man auf sowas reagiert bis man es erlebt. Einige finden das unterhaltsam, einige nicht wirklich unterhaltsam aber auch nicht schlimm, und einige erleben ein kleines Trauma.

Schaut man auf die Szenen, eine Menge johlt, man wird von einer Gruppe festgehalten, es gibt kein Codewort für Stopp, und dann wird man von drei Maskierten aller Altersklassen versohlt, und das auch nicht symbolisch sondern es wird geballert. Da fehlen mir tatsächlich die Worte und ich find‘s immer wieder auf‘s neue erstaunlich wie sich Gruppendynamiken auswirken. Dass dann ein junges Mädchen auf dem Boden liegt und heult, und die Gruppe johlend weiter zieht. Mit vielen die nix merken, und wer was merkt hält die Fresse.

Bezeichnend war da echt das kleine Kind im Interview dass einfach seine Perspektive ohne gesellschaftlichen Bias schildert.


Ich bin jetzt auch nicht dafür sich überall einzumischen, aber hier geht es bei nüchterner Betrachtung um Straftaten unter dem Deckmantel der Tradition.


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