Thema:
gestern Mainz-Köln-Mainz per Bahn flat
Autor: pacmanamcap
Datum:11.11.24 13:36
Antwort auf:Was ich noch sagen wollte #274 von Jassi

Sonntags morgens fahren nur einmal pro Stunde Busse in die Stadt.
Bus um 0747 war dann 0800 am Hbf in Mainz.
Der ICE nach Köln war pünktlich, am angekündigten Bahnsteig, in geplanter Wagenreihung und es gab freie Sitzplätze, sogar so eine ganze kleine Kabine.
Dort habe ich mir ein Hörbuch angemacht und geschlafen.
Mehrfach wach geworden, Zeit gecheckt, alles wunderbar.
Beim letzten Aufwachen stand der Zug und das vor dem Fenster sah aus wie der Bahnhof Deutz/Messe, wo ich aussteigen wollte.
Sachen geschnappt und zur Tür, aber die war schon verschlossen.
[https://youtu.be/GIoeXtH4keg?si=WiOyX_X18J14WNI8]
Über eine Minute später ist der Zug dann losgefahren.
Pünktlich.
Bis Düsseldorf hat er aber zehn Minuten verloren und dort habe ich zwanzig Minuten auf den verspäteten RegionalExpress gewartet.
Überlegt ob ich kurzfristig DS Nadine anfunken soll damit wir zwei zum Japaner Mittagessen gehen sollen.
Im RE schräg gegenüber von drei Kunststudentinnen gesessen. Eine war gerade mit ihrer DreierWG umgezogen und sie haben Sachen bei IKEA bestellt, außerdem hatte sie eine Brille mit riesigen Gläsern, etwa so groß wie UMDs, und scheinbar mit Fensterglas.

Irgendwann war der RE in Deutz, aber für die Straßenbahn 1, bis ich den Bahnsteig dafür in dem anderen Bahnhof (dem roten) gefunden hatte war die 1 schon weg.
Die nächste 1 ist, das habe ich schon gewusst, geplant ausgefallen aber die übernächste kam pünktlich.
Darin hat aber ein Typ mit Sonnenbrille und Reisekoffer vier Sitzplätze belegt und Geschichten erzählt.
Und ganz schlimm nach Pisse gerochen. Uah, schlimm.

Nach 15, 20 Minuten und gefühlt genauso vielen Haltestellen war ich dann bei meinen Verwandten im Kölner Vorort.

Kein Begrüssungskomitee, der Onkel darf selbst zu Fuß den Dreiviertel Kilometer gehen.

Immerhin hat der Schwager mich reingelassen und freundlich begrüßt, die Kinder waren aufgeregt und haben sich grefreut.

Die Schwester kam nicht zur Begrüßung, war ja noch schwer beschäftigt Spaghetti und Soße zu kochen.

Es war mittlerweile 1230.

Nach einem kurzen Mittagessen mit recht harten Nudeln habe ich den Kindern ihre Geschenke gegeben.
Der Junior fängt jetzt mit Disney LTB an, ich wollte ihm 50 Mitbringen, durfte aber von seinen Eltern aus nur zwei, habe ihm dann vier gegeben.
Das Mädchen hat zwei Puzzles bekommen, mit Afrikawildtieren und mit Dinosauriern.

Dann ging’s im Familienpeugeot zum neu erworbenen Schrebergarten und danach in ein Industriemuseum und dann zu einem Workshop zur Papierherstellung. Da hatten die Kinder Spaß.
Und für die Erwachsenen war’s auch okay.

Um 1600 habe ich dann festgestellt, dass der für 1750 ab Deutz gebuchte ICE entfällt.

Also mit der Familie noch im Museumscafé eingekehrt.

Da es ja nun weniger Zeitdruck gab habe ich angeboten, dass ich vom Vorort aus mit der Straßenbahn nach Deutz fahren kann. Als neue Verbindung habe ich einen ICE nach FRA und Anschluss-ICE nach MZ rausgesucht und schon eine Reservierung getätigt.
Leider kamen wir ziemlich zeitgleich mit der Straßenbahn an, deshalb 15 Minuten warten.

In der Straßenbahn etwas im Forum geschaut und war dann verwirrt, als die  Haltestellen alle nur noch Kalk im Namen hatten.
Also ausgestiegen und festgestellt, dass nach Kalk doch irgendwann Deutz kommt.
Nochmal 15 Minuten gewartet.
Am Bahnsteig zwei Teenagerinnen, eine hat mit ihrem Freund Schluss gemacht.

In Deutz vom U-Bahn - Bahnhof zum ICE Gleis 11 ist ein weiter Weg. Wobei ich glaube, dass es eine Abkürzung gibt, die einen guten Kilometer einsparen kann.
Als ich kurz vor Bahnsteig 11 war kam die Durchsage, dass der Zug 15 Minuten später fahren wird, wegen Polizeieinsatz.
Was heißt das eigentlich? Ruinieren die pünktliche Verbindungen, weil sie eine Person mit falschem Ticket rausgeholt werden?

Bei den neuen Wagenreihungsanzeigen wird erst angezeigt, wo die Wagen sein werden, wenn der Zug der nächste ist.
Oder man findet die Funktion in der DB App.
Jedenfalls musste ich am Bahnsteig von einem ans andere Ende gehen.

Auf meinem reservierten Platz saß schon jemand, ist aber freiwillig und unkompliziert nach Hinweis gegangen.
Auf dem Zweiersitz auf der anderen Seite vom Gang saßen ein Typ am Fenster und eine Twentysomething am Gang.
Ein Uffz hatte den Platz am Gang reserviert, daraufhin sind beide anderen aufgestanden, der Typ gegangen und die Frau ist ans Fenster gewechselt.
Dabei hätte er ja sitzen bleiben können, nur die Tussi hätte gehen müssen.

Weil der ICE mit 15 Minuten Verspätung unterwegs ist würde ich in FRA Fernbahnhof nur halb so lange warten müssen.
Aber dann wurde der andere Zug nach MZ dann mit zwanzig Minuten Verspätung gemeldet.

Das wäre ausreichend um bei Burger King was zu holen.
Leider waren a den Kassen Schlangen und zwei von vier DIY Displays defekt.
An beiden haben Typen eine Wissenschaft aus ihren Bestellungen gemacht.
Als ich dran kam war ich von den hohen Preisen überrascht und habe abgebrochen.
Bei Rossmann nebenan war nichts los, Preise ganz normal, nur eine von drei DIY Kassen defekt.
Also Handtasche und Gummibärchen gekauft, per Karte.

Wieder am Bahnsteig wollte ich die Wartezeit sitzend verbringen, Anführungszeichen einer Bank saß eine 18 bis 22 jährige im Schneidersitz und hat alle drei oder vier Plätze belegt.
Ich habe gefragt ob ich mich dazu setzen dürfte.
Wortlos wurde Platz gemacht, ihr Vater hat vor der Bank gestanden, scheinbar waren das Italiener.

Mir ist da am Bahnsteig aufgefallen, dass die Wagenreihungssymbole in App und am Display andersrum sind. In der DB Navigator App sind erste Klasse Wagen dunkelgrau mit weißer Schrift. Am Display am Bahnsteig weiß mit dunkler Schrift. Und zweite Klasse ebenfalls invertiert.
Wer denkt sich sowas aus?

Der ICE nach Dortmund, über r Mainz war obwohl eine hohe Auslastung gemeldet wurde, doch recht leer.
Mein reservierter Platz am Fenster in Fahrtrichtung an einem Vierertisch war frei, es lag nur eine Handtasche drauf, aber die farbige earlyfortysomething-Frau mit Haarknödel wollte nicht neben mir sitzen und ist gegangen.
Sie hat andere Sitze gecheckt, solange ihr Buch auf dem Tisch liegen lassen.
Too much - was es kostet eine Frau zu sein
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Über das Buch:
Frausein ist eine Daueraufgabe Geld, Energie, Zeit, Macht – von Frauen wird mehr verlangt. Eine pointierte Analyse, die zeigt, wie es gerechter gehen könnte. Frauen verdienen weniger und zahlen mehr: für Produkte und Dienstleistungen, die speziell für Frauen vermarktet werden, für Menstruation und Verhütung, für Geburten und für Care Arbeit. Doch das ist längst nicht alles. Die patriarchalen Strukturen verlangen Frauen noch ganz andere Mehrkosten ab: Zeit, Einfluss, Energie. Diese Schieflage muss behoben werden. Lea Joy Friedel analysiert die gesellschaftlichen Verhältnisse messerscharf und mit Humor, erzählt von Fallstricken, Erfolgen und vom Backlash. Sie wischt den Staub von den Strukturen und zeigt, was es braucht für eine faire Arbeitsteilung und eine gerechte Gesellschaft für alle. Über Lea Joy Friedel Lea Joy Friedel, Jahrgang 1993, studierte soziale Arbeit und Musikpädagogik. Nach dem Studium entschied sie sich, hauptberuflich zu schreiben und veröffentlichte als freie Journalistin politische Beiträge für VICE und diverse feministische Blogs. Zu größerer Bekanntheit kam sie durch ihren politischen Aktivismus und mehrfache Kandidaturen für den deutschen Bundestag und das Berliner Abgeordnetenhaus. Seit 2020 lebt sie in Athen.


Der Soldat in Zivil gegenüber hat mit seiner OLED Switch gespielt und ab und an gegähnt.
Die Frau ist ebenfalls in Mainz ausgestiegen.

In Mainz war mein Bus gerade 5 Minuten weg und der nächste auf der Linie ist noch 25 Minuten entfernt gewesen. Deshalb bei McDonalds so ein Double Cheeseburger Mc Smart Menu für 5€ geholt und damit die Wartezeit gefüllt.

Nach fast elfeinhalb Stunden war ich wieder zuhause und bin recht schnell in einen sehr tiefen Schlaf gefallen.

Und ich glaube ich möchte die Verwandtschaft nicht mehr besuchen. Diese Fahrten sind anstrengend, recht teuer, die Bahnausfälle und Verspätungen nervig.

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