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Autor: | Kilian | ||
Datum: | 06.11.24 12:29 | ||
Antwort auf: | US-Wahl: Wollen wir hier Tipps abgeben? von Headhunter | ||
Trump holt nicht nur einen Swing State nach dem anderen, sondern führt diesmal auch mit mehreren Millionen Stimmen in der Popular Vote. Jetzt ist er wieder Präsident und Harris weit abgeschlagen. Wie konnte das bloß passieren? Ganz ehrlich: Ich frage mich, wie man das nicht hat kommen sehen können in den letzten Wochen. Zu sehr in der eigenen Bubble unterwegs? Wunschdenken schlägt Bauchgefühl? Trump hat schlicht den besseren Wahlkampf hingelegt als Harris. Er war laut, er war poltrig, er war populistisch und hat jegliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie ein Schwamm. Er hat mit einfachen, klaren Sätzen die Unentschiedenen unter den Wählern erreicht. Er war sich nicht zu schade für "dumme" PR-Stunts wie Fritten ausgeben bei McDonalds oder sich hinters Steuer eines Garbage Trucks zu setzen (alleine die schnelle Reaktion auf Bidens Fauxpas verdient Anerkennung). Und er hat mit seinem Beratungsteam ein paar clevere Entscheidungen getroffen wie "keine zweite Debatte", das Interview bei Joe Rogan (das Harris abgesagt hat) und jede Rede - egal zu welchem Thema - mit wirtschaftlichen Verheißungen gespickt. Harris hat den Fehler gemacht, der zu befürchten war und den sich die Demokraten grundsätzlich vorwerfen lassen müssen: Sich nicht aus ihrer elitären Bubble herausbewegen zu wollen. Das "schmutzigste" was Harris gemacht hat, war der Auftritt bei Fox News (der bestenfalls als Patt bewertet werden dürfte). Aber bei Oprah zu sitzen oder bei SNL aufzutreten, ist wirklich nur köcheln im eigenen Saft. Dabei ist es essentiell, auf die Leute zuzugehen und die unentschiedenen Wähler zu gewinnen. Mit einfachen, klaren Botschaften. Und wenn dein Gegner so ein Vollidiot wie Donald Trump ist, ist es mir unerklärbar, da nicht auch mal mit voller Überzeugung unter die Gürtellinie zu schlagen und stattdessen ihm alleine das Feld des lauten Provokateurs zu überlassen. Hoffentlich hoffentlich haben die Demokraten in vier Jahren wieder einen besseren Kandidaten am Start. Harris war nur eine Notlösung, nachdem Biden offensichtlich nicht mehr traggbar war. Diesen Wahlkampf haben die MAGAs nicht gewonnen, sondern die Demokraten verloren. |
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