| Re:Guter Punkt |  |
>Dass man evtl. schon früher als der Durchschnitt stirbt ist dabei IMO nicht relevant - da man diesen Faktor nicht einplanen kann. Aus Angst vor den Tod und wegen irgendwelcher Bucket-Lists in schlecht durchdachten Aktionismus zu verfallen, wäre wohl eher eine Midlife-Crisis als eine gute Lebensplanung.
Hm. Dieses "Midlife Crisis" ist aber auch 100% Gefloskel. Die Dinge zu machen, wenn man die Möglichkeiten hat, statt zu schieben weil "vielleicht brauche ich das Geld mit 71 Jahren doch noch eher!" ist keine Midlife-Crisis. Geld auszugeben, zu verreisen, sich einen Sportwagen oder ein Ferienhaus zu kaufen, oder ein teures Sport-Hobby zu beginnen wenn mans denn hat ist imo nachvollziehbar und vernünftig, nicht Midlife-Crisis. Auch ist es für mich Teil einer vernünftigen Lebensplanung, weil im Zweifel die Rechnung am Ende immer noch aufgeht. Natürlich sollte man sich nicht verschulden und fürs Alter solide planen, aber: alles danach auszurichten und eine vermeintliche Über-Sicherheit ab Rente zu schaffen würde einen im Hier und Jetzt zu sehr einschränken, mit Spekulation auf "wenn ich alt bin hole ich alles nach".
>Das ist aber doch keine typische Auswanderung. Schon gar nicht im Kontext des ursprünglichen Threadtitels "Auswanderung im Ruhestand".
Nee, typisch nicht, aber Du erwähnst ja selbst Thailand... da ist das alles nicht lange her.
>Da wird sich wohl kaum jemand ein Ziel suchen in dem er regelmäßig von Bandenkriegen bedroht ist oder generell das Leben übermäßig in Gefahr ist. Und ja, in Thailand gab es den ein oder anderen Militärputsch, aber wie hoch ist die realistische Gefahr für einen Auswanderer, der sich nicht ins Zentrum möglicher Unruhen begibt und der die finanziellen Mittel hat im Extremfall sehr schnell weiterzuziehen?
Die Frage ist trotzdem ob ich mich in ein Land bewegen möchte, wo es in dieser Form unsicher ist. Zudem spielt da für mich das Arm-Reich-Gefälle auch eine Rolle.
>Wer bereits Thailand als zu riskant empfindet, sollte sich auch in Deutschland Sorgen machen. Oder würdest Du für die nächsten 40 Jahre die Hand dafür ins Feuer legen, dass Deutschland und West-Europa 100%ig sicher bleiben - sowohl im Hinblick auf politische Unruhen im Land als auch auf den Konflikt mit Russland?
Naja, das ist nun eine müßige Diskussion. Bzgl. Stabilität kannst Du Deutschland oder Westeuropa allgemein nicht wirklich mit Thailand oder z.B. den Philippinen vergleichen wollen, oder?