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Autor: | JPS | ||
Datum: | 18.10.24 14:31 | ||
Antwort auf: | Re:Gibt es eigentlich Leute die nach Deutschland auswandern von Headhunter | ||
>Ich habe speziell eine Frage zu Thailand, sehr konkret. Du hast bei Doppelbesteuerungsabkommen explizit Rentner erwaehnt. Wie sieht fuer nur normale Arbeitnehmer aus. Ganz doof gesponnen. Ich arbeite fuer fuer einen Arbeitgeber, wo ich komplett remote arbeiten kann. >Ich selber moechte in Thailand leben, d.h. auch meinen Lebensmittelpunkt dort verlagern. Ist es dem Arbeitgeber moeglich, mein Gehalt "einfach" auf ein thailaendisches Konto zu ueberweisen? Wenn ja, wie sieht es mit Steuern aus? Da mich das nicht betrifft, habe ich hierzu nur lückenhafte Infos, die ich nebenbei aufgeschnappt habe - das muss daher jemand anderes genauer beantworten oder ein entsprechender Steuerberater. Hier mein grober Kenntnisstand: Thailand möchte auch Welteinkommen steuerpflichtig machen, sofern du Dich dort mehr als 180 Tage pro Jahr aufhältst und somit steuerpflichtig wirst. Auch die Möglichkeit das Geld erst im Folgejahr nach Thailand zu transferieren und damit einer Versteuerung zu entgehen wurde zumindest auf dem Papier abgeschafft. Auch Deutschland wird den Finger drauf halten, wenn Du die Arbeitsleistung für einen deutsches Unternehmen erbringst. Das DBA sollte zumindest verhindern, dass Du doppelt Steuer zahlst. Meine Vermutung wäre aber, dass Du effektiv zumindest den höheren der beiden Steuersätze voll zahlen musst, da das jeweils andere Land die Differenz zur niedrigeren Steuer selbst versteuern wird. Deinem deutschen Arbeitgeber wird bei der Abrechnung vermutlich ein gewisser Mehraufwand entstehen, wenn er Arbeitnehmer aus dem Ausland beschäftigt. Ist halt die Frage ob er dazu bereit ist und in wie weit er Dich an diesen Kosten beteiligt. Keine Empfehlung/Rechtsberatung: Je nachdem wie risikofreudig Du und Dein Arbeitgeber sind, könnte man theoretisch das Ganze natürlich auch gar nicht offiziell machen. Vor allem wenn Du noch einen Wohnsitz in Deutschland behältst. Dann arbeitest Du halt auf dem Papier aus dem deutschen Wohnsitz und bist in Thailand mit Touristen-Visen und Border-Runs unterwegs und hast kein offizielles Einkommen. Kann aber natürlich problematisch werden, wenn Thailand ernst macht und Dich mit 180+ Tagen Aufenthalt als steuerpflichtig einstuft und Einsicht in Deine Konten verlangt (oder diese über internationale Abkommen auch direkt nehmen kann). Umgekehrt könnte Dir auch Deutschland auf die Schliche kommen - da Du dort aber voll versteuert hast, würde ich da eher ein mögliches Problem für Deinen Arbeitgeber als für Dich sehen, sofern Du nicht bei der Steuererklärung irgendwelche Fahrtkosten gelten gemacht hast, die es nie gab. In Thailand würde ich mir kaum Problem erwarten wenn Du unter 180 Tagen bleibst - offiziell darfst Du zwar mit vielen Visa-Arten trotzdem nicht arbeiten, aber das kann ja keiner nachvollziehen und unter 180 Tagen wirst Du vermutlich nicht genauer geprüft. In Deutschland weiß ich nicht ob und welche Zeiträume hier bestimmte Regelungen triggern. Irgendwo habe ich mal was von 2 Monaten pro Jahr aus dem Ausland arbeiten aufgeschnappt. Evtl. ist das ein relevanter Zeitraum, kann aber auch sein dass das eine individuelle Regelung eines bestimmten Arbeitgebers war. Wie gesagt, alles nur Halbwissen, als erste Basis für weitere Recherchen. |
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