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| Autor: | Matt | ||
| Datum: | 28.09.24 20:08 | ||
| Antwort auf: | FUCK CANCER HOCH 10 von Tota | ||
Am ersten vollen Tag wollte man ihr bereits einen Katheter legen, was ich noch verhindern konnte. Seit sie hier ist, bzw. wenige Tage zuvor, begann sie wegzudriften. Erst die Sprache, dann das Bewusstsein. Wenige Tage vor dem Umzug bekam sie ein niedrig dosiertes Fentanylpflaster, welches bereits deutlich zu wirken schien. Im Hospiz wollten sie dann einen Port legen, damit sie nicht täglich gespritzt werden müsse. Meine Frage, welches Medikament sie denn noch erhalte, wurde mit Krampfprophylaxe beantwortet. Ich wollte allen Seiten mal Zeit zum kennenlernen geben und hab mich nicht eibgemischt und angekündigt erst in Woche 2 auch mit dem Arzt zu sprechen. Sie wird ja auch nicht mehr behandelt. Vorgestern habe ich dann den Arzttermin vorbereiten wollen, rief im Hospiz an und fragte nach dem Namen des Medikaments. „Midazolam“ war die Antwort. Kurz nachgelesen und festgestellt, dass alle Ereignisse der letzten Tage auf das Medikament passen. Entsprechend habe ich darum gebeten es rauszunehmen. Dann ist die Hölle losgebrochen. Einleitend muss ich sagen, dass meine Frau noch im Krankenhaus die Meds meist rausgelassen hat und auch die Opiate kaum angerührt hat. Nie klagte sie über Schmerzen oder hatte gar einen Anfall. Seibstverständlich habe ich einen befreundeten Arzt konsultiert und mit den Kindern gesprochen um mir das OK zu holen, dass man Midazolam rauslässt. Am Abend wurde ich regelrecht angegangen, dass das Hospiz keine Experimente mit den Gästen zulasse und das Pflegepersonal meine Anweisung ignorieren würde aus Sorge, dass meine Frau leide. Am nächsten Morgen bin ich dann erneut hin und wollte mir ein Bild machen. Meine Frage, ob das Medikament nun raus sei oder nicht, wollte die Pflegerin nicht antworten und bat darum, dass wir das Zimmer meiner Frau verlassen. Es sei nicht schön im Raum über Menschen zu sprechen, welche nicht mitsprechen können und ich sollte meine Frau auch schonen. Nebenbei, hier gehts zu wie am Bahnhof, Lärm im Flur, laute Gespräche, nach Rauch riechende Mitarbeiter, andere Gäste, welche ständig am Personal dranhängen (keine Ahnung, was die haben, sehen gesund aus), etc. Jedenfalls habe ich erklärt, dass meine Frau und ich immer offen gesprochen haben und genau die entgegengesetzte Policy fahren. Nur reden, wenn die betreffende Person anwesend ist. Sie holte dann die Heimleiterin. Die hat mich dann relativ direkt angeschrien, im Zimmer meiner Frau und moch gefragt, wie ich es wagen könne die Arbeit ihrer Mitarbeiter in Frage zu stellen. Sie war kaum zu beruhigen und der Hinweis, dass ihre Mitarbeiterin ausserhalb des Zimmers sprechen wollte und nun die Heimleiterin hier herumschreie, erwiderte sie mit „da kann man ja nur laut werden!“. Heute Mittag wurde mir gesagt ich solle mich an einen Psychologen wenden. Meine Frage, ob meine Frau etwas gegessen oder getrunken habe, wurde mit „das ist nicht wichtig“ beantwortet. Meine Frau isst und trinkt noch. Als ich um eine Schale püriertes Essen bat, wurde es mir nicht ausgehändigt. Stattdessen kam eine Pflegerin, führte meiner schlafenden Frau den Löffel an den Mund und sagte“schauen sie, sie schluckt nicht mal das kleine bisschen Kartoffelbrei!“. Auf mein Erwidern, dass meine Frau gerade schlafe und ich ihr nachher essen gebe, wollte die es wieder mitnehmen, sagte „nein, nicht dass sie sich verschluckt“. Dann ging sie raus und holte eine Broschüre mit Informationen zum Sterbeprozess. Ich werde hier absolut entmündigend behandelt und fürchte, dass sie meine Frau abgeschossen haben, auch wenn ich selbstverständlich nicht ausschließen kann, dass es die Krankheit ist. Meine Fragen werden abgetan und ich werde in die Schublade „verzweifelter Angehöriger“ gesteckt. Am liebsten würde ich sie hier rausholen. Meine sterbende Frau wohlgemerkt. Nun sind immer zwei Leute da, wenn ich komme und rollen mit den Augen. Ich werde beim nächsten sterbenden woanders hingehen!!111 |
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