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Autor: | JPS | ||
Datum: | 23.09.24 12:25 | ||
Antwort auf: | Re:Dinge, die ihr immer mal machen wolltet. Und getan habt! von chifan | ||
>Mal rein Interesse halber, warst du eigentlich schon einmal oder gar mehrmals in einem der angesprochenen Länder in die du eventuell auswandern wollen würdest? Vielleicht hattest du das schon einmal geschrieben und ich habe es überlesen. Nein, ich war noch nicht in allen potentiellen Zielländern, nur in einigen davon. Geplant ist aber auch, dass ich vor einer Festlegung auf ein Land und eine Region erst einmal mehrere Monate in jedem der dann schlussendlich in Frage kommenden Länder und Regionen verbringen möchte, auch wenn ich durch Vorab-Recherche schon gewisse Favoriten und eine Art vorläufiges Ranking habe. Welche Länder/Regionen es letztendlich dann aber in ca. 10 Jahren sind, kann ich erst näher zum Beginn des Ruhestands festlegen, da sich Klima, Steuer- und Visaregeln noch ändern können. Bis dahin wird es immer wieder Verschiebungen im Ranking und evtl. auch bei der Liste der Länder/Regionen geben. Aktuell kann ich nur sagen, dass Deutschland nicht darunter sein wird, oder eben nur als Fallback-Ebene durch die Staatsbürgerschaft und die zwangsweise Einzahlung in das deutsche Renten- und Kranken-/Pflegeversicherungssystem, die mir beim Worst-Case-Fallback keine andere Option offen lassen oder bei der Variante "lange Reisen statt Auswandern" dann voraussichtlich die Basis bliebe. IMO kann man sowas rein auf Basis von kurzen Urlauben (mehrmonatige Urlaube gibt mein Job zeitlich nicht her und würde mich auch zu viel von meinen Ersparnissen kosten, die ich für den vorgezogenen Ruhestand brauche) gar nicht beurteilen, da man dabei nie über die Honeymoon-Phase hinaus kommt. In dem Zusammenhang ist mir z.B. auch klar, dass es keinen Sinn macht eine Region oder ein Land zu wählen, das mir z.B. für einen Strandurlaub zusagt - denn ein Strandurlaub nutzt sich extrem schnell ab, wenn man plötzlich dort lebt. Das heißt, ich suche die potentiellen Ziele bereits in der Vorauswahl auf Basis eines angenommenen Alltagslebens aus (also Komfort der Wohnung, Wege fürs alltägliche Shopping, kulinarische Vielfalt, Fitness, Möglichkeiten zur gesunden Ernährung, vielfältiges Entertainment, Internetanbindung, stabile Stromversorgung, ganzjährige Wetterbedingungen, Krankenversorgung, Lebenshaltungskosten) und nicht unter Aspekten, die eher für einen Urlaub von Bedeutung sind. Und auch wenn ich mich festlegen sollte, werde ich keine Wohnung kaufen, sondern nur zur Miete leben, so dass ich weiterhin bzgl. Stadt, Region und Land flexibel bleibe und jederzeit noch wechseln kann, wenn es mir nach längerer Zeit doch nicht zusagt oder ich im Kleinen z.B. feststelle, dass mir ein anderer Stadtteil langfristig besser gefällt. Da ich meinen materiellen Besitz für diese Reisen weitestgehend reduzieren und auf einen reisetauglichen Umfang reduzieren muss, um nicht irgendwo eine Wohnung nur als "Lager" finanzieren zu müssen, werde ich gerade anfangs auch noch sehr flexibel bleiben. In Südost-Asien ist bzgl. Temperaturen, Luftqualität und Naturereignissen ein Springen eigentlich sinnvoller und bringt den Bonus einer erhöhten Vielfalt mit sich. Springen hat auch noch den Vorteil, dass man zunehmend mehr Erfahrungen mit verschiedenen Optionen gewinnt und so mit der Zeit evtl. ein noch besser passendes Ziel findet. Von daher ist es vermutlich sinnvoll zumindest innerhalb von ein paar Regionen/Städten so lange zu springen, wie das gesundheitlich möglich ist. Für Thailand habe ich mir mit Hilfe von AI bereits erste Pläne zusammengestellt, wie man innerhalb des Landes die 12 Monate (bzw. 24 Halbmonate) so aufteilen könnte, dass bzgl. Temperaturen, Flutrisiko, Burning Season, Luftqualität die gröbsten Problemfälle umgangen werden. Wenn man noch Reisen in andere Länder (z.B. Japan und/oder Taiwan und/oder Vietnam) einplant, kann man diese Optimierung noch besser umsetzen - aber ich hätte auch einen groben Plan der rein für Thailand für das aktuelle Klima und mit einer kleinen Anzahl an Ortswechseln klappen sollte, da ich natürlich auch einplanen muss, dass ich mit zunehmendem Alter immer weniger aufwendige Reisen und Umzüge durchführen kann. Das sieht dann in etwas so aus: [https://i.imgur.com/Ft7bNkZ.png] >Ich habe im Laufe der Zeit gewisse Phasen durchlaufen und im Austausch mit anderen auch das Gefühl, dass man manchmal Abstand zum Land gewinnen muss, weil man zu nah dran ist. Bei mir folgte nach den extremen Hochs nach den ersten Aufenthalten eine Phase (vielleicht vor 10-14 Jahren ist schon echt ne Weile her), wo mir bereits (negative) Kleinigkeiten extrem auf den Sack gingen und ich Land und Leute verflucht habe. Da gabs dann auch ne Zeit wo ich nicht mehr hin bin. Aber das legte sich irgendwann und ich bin quasi zu nem normalisierten Verhältnis ohne rosa Brille und Hasskappe gekommen. Und da reifte dann im Laufe der Zeit auch der ernsthafte Wunsch, eine sehr lange Zeit vor Ort zu sein. Dazu haben dann auch die letzten zwei Aufenthalte in 2023 und 2024 vor Ort beigetragen, die mir echt gut getan haben. Diese verschiedenen Phasen habe ich auch schon auf dem Schirm. Und natürlich auch, dass kein Land in jedem Punkt perfekt oder besser als Deutschland ist und daher ein Kulturschock und auch Ärger über die abweichende Mentalität und über Dinge die dort schlechter laufen einzuplanen ist. Im Endeffekt wird jedes potentielle Ziel immer nur ein Kompromiss sein, bei dem ich versuche am Ende das oder die Länder, Regionen und Städte zu wählen, die mir unter allen Aspekten am sinnvollsten für einen dauerhaften Aufenthalt oder ein gewisses Schema beim Springen erscheinen. Südostasien (oder auch China) wird im Hinblick auf Luftqualität, Hygiene, Lebensmittelkontrolle, Hitzewellen, Flutrisiko, korruptionsfreie Behörden und Polizei, Qualitätsstandards von Dienstleistern, z.B. nie den Standard von Deutschland oder einem Land in Westeuropa erreichen. Zum Teil kann man das mit Geld und/oder dem Springen zwischen Regionen und Städten ein wenig ausgleichen, aber insgesamt wären das Aspekte, bei denen man Kompromisse eingehen muss, wenn man von den Vorzügen dieser Länder/Regionen an anderen Stellen profitieren will. Was das Ausgleichen der Nachteile mit Geld angeht, muss man auch einplanen, dass das Leben dann nicht mehr so viel günstiger als in Deutschland ist. Ich rechne gerade für Thailand damit, dass ich mit entsprechend hochwertigen Wohnungen in guter Lage und bei entsprechender Ernährung, durchaus so viel ausgeben muss, wie mich ein Leben in einer kleineren Stadt in Deutschland kosten würde. Die große Beliebtheit mancher Ziele schlägt sich halt mittelfristig auch im steigenden Preisniveau nieder. Nur dass ich in dieser kleinen Stadt in Deutschland eben viele der Vorteile nicht hätte: - positiveres Lebensgefühl - Option auf vielfältiges Großstadtleben (im gewünschten Umfang, da Wohnortwechsel unkomplizierter als im deutschen Mietsystem und auch die Wahl des Stadtteils viel ausmacht) - vielfältigere Gastronomie, sowohl was die regionalen Küchen angeht, als auch für verschiedene Qualitätsansprüche (Streetfood am Straßenrand, Food Halls, Food Courts, hochklassige Restaurants und Rooftop-Bars) - und das alles nicht im Umkreis von einer Stunde Autofahrt, sondern quasi direkt vor der Haustür - große Auswahl an Stränden/Inseln (sowohl als kurzer Urlaub, als auch mit der Option dort mehrere Monate zu bleiben; eher mit Tourismus-Feeling, aber auch in Varianten ohne von Touristen überlaufenen Stränden) - kein Winter - weit verbreitete Klimaanlagen, auch in fast allen Mietwohnungen - Lieferdienste oder kurzfristige Liefermöglichkeiten für quasi alles - günstige öffentliche Verkehrsmittel oder Taxis - Ausflüge in die Natur (die für mich weit spannender als in Deutschland ist) - günstige Reisemöglichkeiten in für mich interessante Länder wie Japan - Dienstleistungen ohne extrem lange Wartezeiten und weit günstiger verfügbar - gerade auch für Dinge, die man im gehobenen Alter zunehmend nicht mehr selbst hinbekommt (Handwerk, Haushalt) - günstigere medizinische Versorgung, sobald es über den Grundbedarf hinausgeht (Zahnersatz, etc.) |
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