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Autor: | Atlan | ||
Datum: | 10.09.24 16:29 | ||
Antwort auf: | Klarstellung von Optimus Prime | ||
Jo, was unter dem Titel "Starvation Mode" seit Jahren durch Social Media geistert, ist halt einfach ein Mythos. Also dass Leute während einer Diät nicht mehr abnehmen (oder gar zunehmen!), obwohl sie in einem Kaloriendefizit sind - weil ihr Defizit ZU GROSS ist. Das würde aber einfach den Gesetzen der Physik und Thermodynamik widersprechen. Denn woher soll die Energie für ihren Organismus und die täglichen Aktivitäten denn dann noch kommen? Sie kann ja nur von Körpergewebe stammen (Fett und teilweise auch Muskeln), wenn man von außen weniger zuführt als man tatsächlich verbraucht. Sonst würde man ja zum Perpetuum Mobile, sobald die Kalorien nur niedrig genug (zu niedrig) sind. ;) Auch widerspricht es natürlich der Realität. In KZs oder bei Hungerkatastrophen sieht man ja, was mit Menschen passiert, wenn sie über langen Zeitraum viel zu wenig oder gar nichts zu essen bekommen. Sie nehmen ab - bis zum bitteren, spindeldürren Ende. Je größer das Defizit, desto schneller nimmt man ab. Am meisten mit FDH oder gar 0 kcal am Tag. Auch über viele Monate hinweg. Dass das natürlich nicht gesund und nachhaltig ist, steht auf einem anderen Blatt. Was es aber gibt, sind "diet fatigue" und "metabolic adaptation". Ersteres sind eher psychische Effekte und letzteres (man ist quasi weniger aktiv bei einem zu großen Defizit, wodurch sich der Grundumsatz verringer) beläuft sich auf vielleicht 100-200 kcal pro Tag. Und beides tritt eigentlich auch erst nach vielen Monaten sehr strenger Diät auf, oder bei Wettkampf Bodybuildern, die von 10 auf 6 % Körperfett runter wollen. Aber nicht beim durchschnittlichen Maniac mit 30% Körperfett nach ein paar Wochen. ;) Und auch beides stoppt den Gewichtsverlust nicht, sondern kann ihn zeitweise höchstens ein bisschen erschweren. Die schlichte Realität ist, dass Menschen ihren Kalorienverbrauch stark überschätzen und ihre Kalorienaufnahme stark unterschätzen, sogar Ernährungs- und Sportprofis. Die anfänglichen Erfolge vermitteln oft einen falschen Eindruck, wie wenig man wirklich essen darf, und auch vergessen die meisten, nach einiger Zeit des Gewichtsverlusts ihre Kalorien weiter nach unten anzupassen. Da muss man oft viel niedriger gehen, als man je für möglich gehalten hat, insbesondere, wenn man schon eine gewisse Schlankheit erreicht hat. Aber nie im Leben hört ein erwachsener Mann von 80 kg bei wochenlang nur 700 kcal pro Tag auf, Gewicht zu verlieren. Das ist physikalisch schlichtweg nicht möglich. Sieht die Person es anders, liegt einfach Selbstbetrug vor (und das meine ich nicht so negativ, wie es sich anhört. Davor ist echt niemand gefeit, auch Profis nicht.) Wie gesagt, es spricht tatsächlich sehr viel gegen ein zu großes Defizit beim Abnehmen. Aber dass man deswegen irgendwann einfach nicht mehr abnimmt, ist es nicht. Hier alles Wissenwerte, einmal als Kurzfassung: [https://www.youtube.com/watch?v=EfrkmPfICjg] [https://www.youtube.com/watch?v=pRvEjaAYmr4] Und bei Interesse in Langfassung mit wirklich allen Aspekten: [https://www.youtube.com/watch?v=1a8zuTfZhK0] [https://www.youtube.com/watch?v=aYPNWwsNBkA] |
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