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Autor: | Joschi | ||
Datum: | 06.08.24 23:11 | ||
Antwort auf: | Re:Lange Sperrung vor Baubeginn ist auch toll von Kilian | ||
>>Ich habe letztens jemanden kennengelernt, der jahrelang in einer Baufirma dafür zuständig war, die Bauzeiten maximal zu verlängern. Weil Rendite. > >Ach ja, superlästig sowas. Sehr besch***en, wenn auf Seite der Bauherrenvertretung niemand Kompetentes sitzt, der da dagegenhält. Das kann schnell sehr viel Geld kosten und ist besonders dann ärgerlich, wenn es um Steuergeld geht. Will nicht wissen, auf wieviele Milliarden Euro sich solch unnötige Mehrausgaben jährlich bei uns in D summieren. > >Ähnlich wie das berüchtigte Claim Management, das ich gut aus der Baubranche kenne. Im Normalfall sollen damit Fehl- oder Minderleistungen dem vernatwortlichen Vertragspartner zugewiesen und durch diesen getragen werden. Es gibt aber viele Firmen (besonders die großen Konzerne), die Ausschreibungen und Verträge von Beginn an auf ihre Anfällikeit untersuchen und dann mit einem Haufen Claim Managern und Juristen darauf setzen, dadurch die Rendite hochzutreiben. Die Elbphilharmonie, die IMO viele 100 Millionen Euro zu viel gekostet hat, ist da so ein Paradebeispiel. Ja genau das hat der Kollege auch gemacht. Und womit? Mit recht. Zum kotzen sowas. Wenn Wirtschaftlichkeiten massiv über Volkswirtschaftlichkeiten gehen, sollten Menschen persönlich belangbar sein. Aber schwer umzusetzen. >Ich hatte mal selber das Vergnügen, so ein Ewigkeitsprojekt zu übernehmen, das schon 16 Jahre lief und viele Multimillionen Euro verschluckt hatte, mit der Ansage, da den Deckel drauf zu machen. Tatsächlich war nach knapp einem Jahr endlich Schluss, als ich das zuständige Architekturbüro, das eigentlich überhaupt keine Lust hatte diese verlässliche Einnahmequelle aufzugeben, auf diverse Vertragsversäumnisse hingewiesen habe. Die hatte man einfach über Jahre machen lassen und dafür Rechnungen bekommen. Ich habe die dann so gestresst, dass sich der langjährige Projektleiter nach ein paar Monaten aus Bayern nach Berlin abgesetzt hat, wo er jetzt sein Unwesen treiben darf. :p Sehr gut von dir! Dieses unbequem werden ist da die einzige Strategie die hilft. Können gerade im öffentlichen Dienst leider nur wenige gegenüber externen. |
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