Thema:
Re:Wer wird wohl Running Mate von Harris? flat
Autor: Kilian
Datum:31.07.24 16:58
Antwort auf:Re:Wer wird wohl Running Mate von Harris? von tHE rEAL bRONCO 2ND

>Faktum: Die Demokraten haben in den letzten Monaten/Jahren nach außen hin zu dümmlich und unentschlossen gewirkt, die Republikaner hingegen deutlich zielstrebiger, als “Macher”. So zumindest ist meine Einschätzung zur Außenwirkung.

So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Ich wüsste nicht, wo die Republikaner in den letzten Jahren als Macher dagestanden hätten. Bis zu den Midterms haben sie kein Land gesehen und auch diese Wahlen waren eigentlich eine Enttäuschung für sie.

Die Bilanz von Biden ist ziemlich gut und deutlich besser als Trumps track record; die kann man noch gut im Wahlkampf verwenden, um die Kritik der Republikaner zu entkräften.

Zugegeben, die Republikaner hatten in den letzten Monaten einen Lauf, nachdem Biden sich immer öfter eine Blöße gegeben hat und vor allem nach dem ersten TV-Duell und dem Attentatsversuch. Das ist aber vorerst vorbei; aktuell heißt es "Harris hier, Harris da" - selbst in konservativen Medien.

>Mit Harris kommt jetzt eine spannende Personalie ans Ruder. Und ob sie besagtes Ruder auch tatsächlich noch rumreißen kann, ist megaspannend. Ich glaube ja nicht ganz daran.

Es wird knapp. Sie braucht schon einen perfekten Wahlkampf, einen super Running Mate und am besten eine Welle der Begeisterung wie Obama sie damals losgetreten hat. (So eine große Welle wird sie sicher nicht hinbekommen, aber es sollte zumindest soviel Schwung in ihrer Kampagne sein, dass es bis zum Wahlabend hält und den Wahlkampf der Republikaner in Schach hält.)

>ABER: Wenn die Demokraten eine Chance haben wollen, sollten sie auf Nummer sicher gehen. Sprich: Ein sympathischer weißer und heterosexueller Dude.

Walz? Oder geht auch Shapiro als Jude?

>Es geht nicht darum, dass diese Denke blöd ist. Sondern darum, dass diese Denke in den Köpfen vieler Menschen tatsächlich vorhanden ist. Und ich schätze die Swing States nicht so ein, dass die Kombi schwarze Frau plus schwuler Mann bei den unentschlossenen Wählern für Pluspunkte sorgen würde.

Du musst dich nicht rechtfertigen. :)

>Trump hat zu viel Vorsprung nach der Shitshow um Sleepy Joe, weiteres Futter für Trump zu liefern wäre nicht ideal.

Trumps Vorsprung in den Swing States ist wohl weg (war eine Schlagzeile heute, die ich aus dem Augenwinkel wahrgenommen habe; eigentlich will ich mich ja nicht zu sehr mit dem thema beschäftigen) und ob ein Kandidat wie Buttigieg wirklich "Futter" für Trump wäre, bezweifle ich.

Ist es nicht eher so, dass die Ultrareligiösen und Homophoben eh schon an Trump verloren sind und so ein "Ballast" evtl. gar nicht so schwer wiegen würde wie man zuerst annehmen würde!?

>Denn Trump würde es wohl nicht offen aussprechen (aus taktischen Gründen) aber es dennoch mehr oder weniger subtil in seinen Wahlkampf einbauen.

Müsste er nicht bei einem Schwulen (oder Juden wie Shapiro) sehr viel vorsichtiger sein, um nicht in die Diskriminierungs"falle" zu tappen?

Aber ich stimme dir zu: Trump würde es natürlich versuchen und wahrscheinlich auch schaffen; seine Gegner zu framen, ist etwas, was er nicht lassen kann - und was er, zugegeben, leider sehr gut beherrscht.

Interessanterweise versuchen die Demokraten aktuell, dieses Framing zu kontern und Trump den Begriff "weird dude" anzuhängen. Bisher bin ich aber nicht so ganz davon überzeugt, denn zum einen fühlen sie sich dabei sichtbar nicht wohl in ihrer Haut (was eigentlich für sie spricht aber WTF), und zum anderen ist der Begriff IMO auch nicht ganz passend.

In meinen Augen würde so etwas wie "Russian asset", "pervert fraudster" oder simpel "spoiled brat" sehr viel besser verfangen. Aber auf das Niveau lassen sich die Demokraten ja leider nicht runter. :(


< antworten >