Thema:
Re:Steueroptimierung durch Splitten in verschiedene ETFs? flat
Autor: JPS
Datum:16.07.24 14:37
Antwort auf:Re:Steueroptimierung durch Splitten in verschiedene ETFs? von MattR

>>>Dieses FIFO Prinzip für private Anleger kann ich überhaupt nicht nachvollziehen und empfinde es als völlig kontraproduktiv. Man wird gezwungen Gewinne steuerlich sofort umzuseten. Günstige ist der LIFO (Last-In First-Out) und diese Möglichkeit bekommt man nur mit anderen Depots und anderen ETFs hin.
>>
>>Ich weiß gerade gar nicht wovon ihr redet. Hat jemand weitere Infos oder eine Website / ein Youtube-Video, das mir das erklären kann?
>
>- 2000 kaufst Du einen Fond A Anteil der stand Heute 1000% im plus ist
>- 2010 kaufst Du einen Fond A Anteil der stand Heute 50% im plus ist
>- Wenn die beiden im gleichen Depot sind, werden diese dort als eine Position geführt
>- Wenn Du heute einen Fond Anteil von A verkaufst wird der Älteste also von 2000 mit 1000% im plus verkauft und darauf zahlst Du steuern, danach erst der von 2010
>- Wenn Du die 2 Fond Anteile bei 2 Brokern gekauft hast, kannst Du erst bei dem Broker verkaufen bei dem Du nur 50% im plus bist. Heute weniger Steuern


...und dadurch kann Dein hoher Gewinn aus den älteren ETFs noch weiter für Dich Erträge generieren, noch bevor er versteuert wird.

Sind jetzt keine gewaltigen Unterschiede aber in der Regel (also wenn Du insgesamt Gewinn gemacht hast) und stufenweise über Jahrzehnte im Ruhestand entnimmst, kann es trotzdem interessant genug sein, für den geringen Aufwand alle x-Jahre einen getrennten ETF zu beginnen, statt einen großen zu führen.

Noch geht das Splitten auch nachträglich über einen Teilumzug zu einem anderen Depot, aber das könnte irgendwann unterbunden werden. Auch kann man Dir mit komplett unterschiedlichen ETFs (also gleicher Index, aber unterschiedlicher ETF-Anbieter) weniger leicht vorwerfen, dass Du eine gezielte Steuerumgehung begehst.

Interessanter fände ich tatsächlich den Ansatz in den letzten 10 Jahren vor der Auszahlung zusätzlich auch den Regionsmix selbst aufzubauen (statt auf World zu gehen), da Du dann evtl. tatsächlich Positionen hast, die im Minus stehen, wenn es kurz vor einer Auszahlung zu einem längerfristigen Crash kommt. Denn so ein Crash wird ja nicht unbedingt alle Regionen gleich stark betreffen. Dann könntest Du Deine Auflösungs-Verkäufe entsprechend so zusammenstellen, dass die Steuerlast geringer wird oder wegfällt.

Ist natürlich dann trotzdem ärgerlich, aber zumindest noch eine Chance zumindest steuerlich das beste daraus zu machen.

Auf diese Idee mit dem Regionsmix bin ich aber selbst gekommen, deshalb meine Nachfrage ob ich hier irgendwo einen Denkfehler habe, oder ob das tatsächlich sinnvoll sein kann.


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