Thema:
Ich bin dankbar...(Seelenstriptease Galore) flat
Autor: tofmof
Datum:04.07.24 00:53

(Achtung,leicht angebubatzter Post!!)
Ich bin einfach dankbar. Wenn ich heute nacht sterben sollte, hätte meine Leiche ein Lächeln auf den Lippen.
Aber abgesehen von dem, was heute passiert ist (komme ich noch zu), muss ich hier doch mal ein paar Worte ans Universum richten. Ich bin verdammt dankbar (ja, weiss ich, sagte ich schon!). Für mein Leben im Allgemeinen. Ich hab so viel Glück gehabt die beste Frau der Welt für mich gefunden zu haben, drei Kinder, die mich täglich erfreuen (und mir zugegebenermassen machmal auch aufn Sack gehen können, so viel Ehrlichkeit muss sein!).

Ich habe so ein erfülltes "Berufsleben", habe eigentlich immer nur das gemacht, worauf ich Bock hatte, und es irgendwie geschafft, Geld damit zu verdienen (und da gehört sicherlich auch verdammt viel Glück dazu). Ich bin dankbar, dass ich seit vielen Jahren hart an mir selbst gearbeitet habe und durch den Einfluss vieler lieber Menschen vielleicht ein klein büschn ein besserer Mensch geworden bin. Zumindest versuche ich das täglich so gut ich kann,
und passender als "ich bin jetzt ein besserer Mensch" wäre wohl "ich gebe mir sehr viel mehr Mühe eben genau das zu sein, als ich es früher tat".

Ich bin dankbar für mein ADHS, weil es mir immer diese Energie gegeben hat, Dinge durchzuziehen. Das ist zwar auch mit viel Leid verbunden, aber ich würde es für kein Geld der Welt "geheilt" haben wollen. Und ja, ich bin dankbar, dass ich durch Zufall vor zwei Jahren entdeckte, dass ich überhaupt ADHS habe, und mein Leben auf einmal so viel mehr Sinn ergab.
Ich kann nachvollziehen, wenn sich das irgendwie drama-queenig anhört, aber ihr macht euch keine Vorstellung, wie viel ich die letzten Jahre geheult habe, erleichtert war, und endlich Probleme anpacken konnte (Therapie).
Wenn man weiss, dass man gestört ist, kann man sich viel leichter weniger ernst nehmen. Und ja, ADHS ist eine Störung, also entspannt euch. Und wenn man sich weniger ernst nimmt, kann man seine Mitmenschen viel leichter ernst nehmen. Sich viel einfacher ändern, an sich selbst arbeiten. Und deshalb bin ich dankbar für all die Psychologen, Psychater, Wissenschaftler und die pöse, pöse Pharmalobby!

Und ich bin dankbar für all die Menschen, die mein Leben bereichern. Auch hier habe ich Leute kennengelernt, die mein Leben bereichern. Ein Maniac schickt mir fast jeden Montag eine zuckersüsse Nachricht auf Facebook, in der er mir (immer mit schnuckigem Bildchen im Anhang) eine schöne Woche wünscht. Sowas finde ich toll!
Aber ich habe ja auch mit Infinity mal "die Welt bereist"! Der Gute hat mit mir fucking 1000 Bilder aufgehängt! Unentgeldlich! Und in sein güldenes Schloß hat er mich auch aufgenommen. Fuck, ich war sogar auf seiner Hochzeit. Aber es gibt echt SO VIELE HIER, die ich kenne und richtig dolle mag, dass das denn Rahmen sprengen würde. Ich schreib hier zwar nicht mehr viel, gehöre jetzt aber bald zu den Leuten, die ich immer creepy fand, nämlich den "ich lese hier nur mit"-Typen. Aber ich will nur sagen: Ich bin noch hier bei euch, schnuffies, ich bin nur einfach öfter der stille Typ in der Ecke auf der Party.

Aber jetzt endlich zum eigentlichen Thema: dem heutigen Tag!
Ich war heute bei der Eröffnung im Centraal Museum Utrecht. Das ist echt eines der wichtigsten Museen in Holland.
Und ja, da hing ich heute neben niemand anderem als Keith Haring! Einem Original von ihm! Einem der ersten Künstler, die ich richtig gediggt habe.
Und er hing zudem noch auf mir, denn ich habe die Wand, auf der unseren Bilder hängen, auch bemalt. Und das isn digges Ding für mich, und ich freue mich da echt saumässig drüber.
Die 53748625 Stunden, die ich über Papier, an Leinwänden, vor Mauern und Zügen verbracht hatte, haben sich nun doch endlich mal ausgezahlt.
Und gleichzeitig bin ich mir sicher, dass ich sowas nicht nochmal erleben werde, und ich hab da echt meinen Frieden mit. Man sollte öfter mal einfach dankbar sein für alles was man hat. Wir haben dieses höher, schneller, weiter so verinnerlicht (was ja auch völlig okay ist). Aber wir haben dabei so ein wenig verlernt, trotzdem den Ist-Zustand wertzuschätzen, uns zu freuen, was wir haben und stolz zu sein, was wir "erschaffen haben".
Hier ein Foto von dem Bild bei der Ausstellung:
[https://www.instagram.com/p/C890fI6NmOb/?utm_source=ig_web_copy_link&igsh=MzRlODBiNWFlZA==]

Und die Kirsche auf meiner Dankbarkeitstorte, war direkt nach der Eröffnung die Diplomverleihung meiner Tochter. Und da so mit den anderen Eltern zu sitzen und dieses grosse Mädchen zu sehen, das schon fast erwachsen wirkt, ist schon ein krasser Moment. Und meine beiden Boyzz und meine Frau waren natürlich auch da.


Und vielleicht hat ja noch einer Lust ein wenig seine Dankbarkeit zu teilen.


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