Thema:
Re:So kriegen wir die AfD Wähler flat
Autor: Phil Gates
Datum:13.06.24 09:14
Antwort auf:Re:So kriegen wir die AfD Wähler von token

>>>>>gibt es auch schon länger vom Deutschlandfunk. Finde ich eine gute Sache.
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>>>>>für mich persönlich weniger wegen der einfachen Sprache sondern für die Erklärungungen bzw. dem Grundwissen was zusätzlich vermittelt wird.
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>>>>Als ob geistig beschränkte oder bildungsferne Mitbürger überhaupt wüssten, dass es den Deutschlandfunk gibt, geschweige denn ihn im Autoradio eingespeichert hätten.
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>>>Auf der anderen Seite bewahrt einen Bildung und das Wissen um UKW-Frequenzen auch nicht immer davor bildungsferne Kommentare von sich zu geben.
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>>>Etwa wenn einen ein Thema nicht ausreichend interessiert um einen Link anzuklicken und 20 Sekunden Lesezeit zu investieren worum es überhaupt geht, man im Aufmacher aber dennoch eine Gelegenheit erkennt einen hämischen Kackbeitrag zu hinterlassen.
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>>Hä? Hier ging es doch um den Deutschlandfunk. Dass die Tagesschau eine extrem große Reichweite hat und es sich hier durchaus anbietet, ein Angebot zu machen für Leute mit einer kognitiven Schwäche oder die gerade erst die Sprache erlernen habe ich nicht in Frage gestellt. Beim Deutschlandfunk sehe ich das aber etwas anders. Der DLF besteht ja zwischen den Nachrichtenblöcken aus ausführlichen Reportagen zu komplexen Themen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand mit einer geistigen Einschränkung oder mangelnden Sprachkenntnissen den DLF einschaltet, um sich zu informieren. Das könnte allenfalls für ausländische Akademiker interessant sein, die die Sprache auf hohem Niveau lernen wollen. In Frankreich oder Spanien gibt es auch solche Sender, die schalte ich aber nicht ein, weil ich da kein Wort verstehe und selbst wenn die Sendungen hätten, die in einer einfacheren Sprache gehalten wären, so dass sie ein Deutscher mit Schulfranzösisch oder -spanisch verstehen kann, wüsste ich das wiederum auch nicht. Darum ging es mir.
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>Erstmal geht es beim Angebot vom Deutschlandfunk nicht um eigenen Sender sondern eine Sendung. Sendungen werden im Jahr 2024 unter anderem als Podcast angeboten, da stellt man sich nicht zwingend den Wecker.
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>Dein Kommentar fasst mich deswegen an, weil er sich hämisch über einschränkende Barrieren von denen Millionen von Menschen in Deutschland betroffen sind lustig macht und hierbei einerseits transparent macht, dass du zum einen nicht mal weißt worum es geht (Autoradio), und andererseits eben die damit verbundenen Vorurteile auskippt, so geht es dir oben bspw. nicht um Sprachbarrieren sondern geistige Beschränkungen und einen Mangel an Bildung, deine Urlaubsbeispiele die du dann auf dich selbst beziehst sind dann der Nachkapp um den es dir in dem Einzeiler nicht ging.
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>Das ist jetzt auch nicht das erste Mal dass ich mich an solchen Stilblüten deinerseits anstoße, dass ich sie in diesem Fall auch mal kommentiere statt einfach nur traurig mit dem Kopf zu schütteln mag auch daran liegen dass ich einerseits akut einen Schlaganfallpatienten mitbetreue, und andererseits auch daran dass ich eine Karriere als Übersetzungskind hinter mir hab was dann als Grundschüler mit Behördendeutsch klar kommen musste und dann mit den ganzen anderen Ausländerfamilien Stunden in überfüllten Wartesälen verbringen musste.
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>Diese Betriebsblindheit für Barrieren die viele Menschen betreffen abzubauen ist eine wunderbare Sache. Aber auch immer mit Widerständen verbunden, sei es Häme wie du sie hier meines Erachtens illustrierst, sei es auch aktiver Protest über die damit verbundenen Kosten die für etwas aufgewendet werden was man ja selbst nicht bräuchte. Aber am Ende des Tages wird dann hinterher dennoch die Zwei-Wege-Rolltreppe nach unten genommen um 0,5 Sekunden zu sparen und der Fahrstuhl begrüßt wenn man den Koffer für den Mallorca-Flug dabei hat.
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>Und wenn man dann selbst Alt wird mit allen damit verbundenen geistigen und körperlichen Konsequenzen merkt man dann plötzlich, huch, das ist ja auch für mich gemacht worden. Oder, man merkt es nicht und checkt nicht mal dass es genaus solche Angebote die man wahr nimmt sind, über die man sich als "Der Staat soll sich aus allem Raushalten weil die Wirtschaft regelt schon alles über Angebot und Nachfrage automatisch im besten Interesse der breiten Bevölkerung" echauffiert hat oder durch den Kakao zog.


Verstehe was Du meinst. Mir ist oft gar nicht so bewusst, dass ich mir schon so krass angewöhnt habe, zu simplifizieren. Ich habe wohl zu oft mit Dr. Stefan Wachtel zusammengesessen, der Rhetorik-Coach für Manager und Politiker ist. Der predigt: Hauptsätze. Möglichst krasse Aussagen. Keine verschachtelten Sätze, keine Details, kein differenzieren, wenn Du überzeugen willst. Als Anwalt muss ich den Richter überzeugen und ihn nicht mit Details oder irrelevantem Zeug langweilen oder gar meine eigenen Aussagen relativieren. Das gewöhnt man sich halt so an. Das ist natürlich genau die Rhetorik, die auch die AfD benutzt, das ändert aber nichts daran, dass das psychologisch die effizienteste Art der Kommunikation ist. Man kann es auch Holzhammermethode nennen, aber meistens ist die Axt oder der Holzhammer nun einmal effektiver als das Florett, auch wenn das Florett schöner aussieht.

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