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| Autor: | chifan | ||
| Datum: | 17.05.24 08:16 | ||
| Antwort auf: | War dort von Jassi | ||
Vielen Dank für deinen Bericht und die Fotos! Wir wären ebenfalls gern hingefahren, aber just in der Zeit der Vorlesungsreihe ist meine Frau in China. Hat sie ziemlich geärgert, auch weil sie ein großer Fan seiner Bücher ist und zudem aus der gleichen Provinz und ums Eck von Yan Liankes Heimatstadt kommt. >Ich war überrascht wie gut besucht die Veranstaltung war, locker 2/3 der Besucher waren Chinesen (nehme ich mal an). > >Zudem schäme ich mich dafür wie ich dachte, dass Yan Lianke ausgesprochen wird. Zumindest weiss es der bosnische Bauer in mir jetzt besser. Ich hock jetzt noch da und schüttel mich vor Scham... Was hast du denn gedacht wie er ausgesprochen wird :)? >Zuerst wurde vom Moderator der Veranstaltung kurz über die Vita Liankes erzählt und auch der Übersetzer Marc Hermann seines aktuellen Romans "Der Tag, an dem die Sonne starb" als auch von "Die vier Bücher" vorgestellt. > > >Dann folgten Fragen über seine und die chinesische Literatur i.A. Vor allem der von Lianke geprägte Begriff "Mythorealismus" wurde näher behandelt bei dem es um die "Wahrheit hinter der Wahrheit" geht. > >[https://www.nzz.ch/feuilleton/traeume-und-albtraeume-yan-lianke-entlarvt-chinas-bittere-wirklichkeit-ld.1829447] > > >Seiner Meinung handelte die chinesische Literatur stets von Träumen, ab 1949 änderte sich die aber drastisch und der Realismus hielt Einzug. Dass aber hinter der von der Regierung propagierten realistischen Abbildung (Chinas) eine weitere Wahrheit steckt ist einer der Inhalte Liankes Literatur. > > > >Ihr habt ja keine Ahnung wie spitz meine Segelohren bei seinen Ausführungen wurden. allein dafür hat sich der Abend voll gelohnt. Danke für die Ausführungen und den Link. >Lianke ist zudem ein echt witziger Typ. Das dem Chineschen mächtige Publikum hat ordentlich gelacht. Ich Bauer musste dann immer die Übersetzung abwarten. Voll der Delay, ey! > >Vorgelesen aus "Der Tag, an dem die Sonne starb" wurde natürlich auch. Den Anfang machte der Autor höchstpersönlich, ab dann übernahm Marc Hermann (das chinesische Original wurde im Hintergrund abgebildet) und nach jedem Abschnitt gab es ein paar Äußerungen von Lianke dazu. > > >Nur einmal ergriff Hermann bereits vor dem vorzulesenden Kapitel das Wort und wies darauf hin wie sehr ihn dieses berührt hätte beim ersten Lesen, ja selbst als er in diesem Moment sprach. (I feel you und wünsche jedem sowas zumindest nur einmal erfahren zu haben) > > >Interessant waren auch seine Erklärungen wie er Dialekte übersetzt, was an sich einfach nicht möglich ist. Er bediene sich dann "landschaftlicher Wörter", diese seien zwar kein Dialekt, aber dennoch auch weit genug vom Hochdeutschen entfernt. >So wird aus einem "kleinen Hügel" ein "Hubbel" Das erklärt dann auch warum die Anmerkungen zu einzelnen Wörtern in Lenins Küsse teilweise wenig Sinn ergeben. Aber meine Vermutung dass es sich um extremen Dialekt handelt war dann ja richtig. >[https://www.duden.de/rechtschreibung/Hubbel] > > >[https://i.postimg.cc/hvFG2TGN/PXL-20240516-172939062.jpg] > >[https://i.postimg.cc/C5jxX5B5/PXL-20240516-184711569.jpg] > > >Schöner Abend! Danke chifan! Liest du dann nun auch sein neuestes Buch? Ich hab mir das bisher noch etwas aufgespart... Btw. gabs eigentlich auch ne Fragerunde? |
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