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| Autor: | Telemesse | ||
| Datum: | 11.04.24 12:30 | ||
| Antwort auf: | Re:kurzer Artikel zur Kriminalstatistik von hellbringer | ||
>>Die Standards vor z.b. 10 Jahren waren nicht signifikant schlechter aber eben merklich kostengünstiger. > >Nachdem du zu dem Thema mehr weißt als ich und mich das wirklich interessiert, kannst du ein Beispiel nennen was sich in den 10 Jahren z.B. am Standard der Barrierefreiheit geändert hat und was diesen so viel teurer macht? Irgendwelche Mindestbreiten? Traglast von Aufzügen? Breitere Türen? > Im Detaill habe ich das jetzt auch nicht im Kopf. Barrierefreiheit ist dabei aber auch nur ein Teilbereich von vielen. Spontan fallen mir da so die folgenden Dinge ein, die die Kosten erhöhen: Erhöhter Wärmeschutz. D.h. die KFW Klassen werden immer niedriger. Das führt zu höheren Dämmkosten, Kosten für Zwangslüftungssysteme mit Filteranlagen und Wärmetauschern. Diese widerum verursachen höhere Wartungs- und Indstandsetzungskosten. Wohnungen planen wir mittlerweile immer barrierefrei und etwa 20% rollstuhlgerecht. D.h. breitere Türen, größere Drehradien in den Fluren, bodenteife Terrassenausgänge incl. dazu notwendiden Drainagesystemen etc. Dickere Wohnungseingangstüren incl. Türschließsysteme (Brandschutz). Deutlich erhöhte Bandschutzauflagen was deutlich mehr Brandschutzfenster notwendig macht. Funk gekoppelte Rauchwarnmeldesysteme etc. Dachrinnen- und Drainageheizung zur Entwässerung von Dächern und Dachterrassen. Aufzugskosten: Laufend steigende Sicherheitsbestimmungen mit Nachrüstpflichten im Bestand etc. >>Eine Kosten/Nutzen Betrachtung wäre hier durchaus wünschenswert, findet von politischer Seite aber nicht mehr statt. Da geht es nur noch darum auch noch das letzte Quentchen Effizienz rauszuquetschen, koste es was es wolle. > >Aber steigt die Effizienz nicht, wenn man Kosten reduziert? Für die Anwohner wird es kaum günstiger. Zwar haben wir bei neueren Häusern geringere Brennstoff/Energiekosten, dies wird aber meist bereits durch die Höheren Wartungs- und Instandhaltungskosten der komplexeren Heiz- und Belüftungssysteme kompensiert. Dazu kommen aber eben noch de größten Kostentreiber als da wären: Deutlich gestiegende Grundstückspreise und massiv gestiegende Materialkosten. Gerade bei Dämmaterialien, Blechen (Zink, Kupfer etc.) aber auch Basismaterialien wie Ziegel, Gipskarton, Rohre, Estriche, Kleber u.v.m. Und hier reden wir nicht von 10 oder 20% sondern teilweise von 2-300% Kostensteigerung. Das sind eben alles viele kleine Positionen, die in Summe enorm viel ausmachen. D.h. für uns das wir aktuell nur noch Neubauprojekte im Hochpreissegment in Toplagen angehen. Alles andere ist wirtschaftlich derzeit einfach nicht darstellbar. |
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