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| Autor: | Phil Gates | ||
| Datum: | 28.03.24 12:53 | ||
| Antwort auf: | Re:Sollte AI wirklich hier rein? von Cedebo | ||
>>Hm. Dass sich Musiker schon immer neuer Technologien bedient haben, ist nun auch nicht von der Hand zu weisen. > >Korrekt. > >>Ob jetzt die größeren DJs die immer wieder gleichen Versatzstücke verwenden, um einen neuen Track zu komponieren (das ist ja auch so ein wenig Markenzeichen), oder ob man AI, Sample-Bibliotheken, einen Synthesizer oder Autotune verwendet - es ist schon lange nicht mehr alles "handgemacht". > >"Handgemacht" war für mich auch noch nie ein relevantes Kriterium für Musik. Und ich hab auch nichts gegen AI-Werkzeuge. Weiter unten empfehle ich sogar eins, mit dem sich Vocal-Stems aus einem Track extrahieren lassen. >Dennoch sehe ich es als einen anderen Schaffensprozess, ob ich in einem Sequencer oder mit einem Instrument darüber entscheide, welche Melodien, Akkorde und Beats ich verwende bzw. selber ersinne oder ob ich mit einem mehr oder weniger ausführlichen Prompt etwas bauen lasse, das ich selber in Bezug auf die Musik vorher nicht mal annähernd im Ohr hatte. > Ja, natürlich. Andererseits kann man aber auch argumentieren, dass ein paar Kadenzen auf dem Klavier aneinanderzureihen kein Hexenwerk ist. McCartney hat wohl ziemlich oft auf dem Klavier einfach irgendwas geklimpert und dann haben die anderen gesagt, spiel das nochmal, das ist super. Und viel anders wäre das bei einer KI-Komposition ja auch nicht. Letztlich kann man auch argumentieren, dass die Auswahl unter ein paar Akkorden ja auch schon eine schöpferische Leistung ist. Es gibt nun einmal nicht unendlich viele Melodien, die sich für das menschliche Ohr "gut" anhören. Am Ende hat man doch die meisten Mainstream-Chartsachen schon mal so oder so ähnlich gehört. >>Daher hatte man ja schon in den 90ern diese Unplugged-Bewegung. Wenn sich Künstler - und das machen mittlerweile sicherlich viele - eine Melodie von der AI entwickeln lassen und darauf aufbauend dann weitere kreative Beiträge einflechten, ist das ja kein keines AI-Werk. > >Richtig. Und das wird sich in vielen Fällen auch nicht klar erkennen lassen. Die Trennlinie ist leider unscharf, aber Stücke, die wirklich nur auf einem Prompt beruhen, haben IMO eher was im AI-Thread als hier zu suchen. Sollte das überwiegend anders gesehen werden, wäre der Thread für mich auf einen Schlag komplett uninteressant. Auf der anderen Seite wäre uns "Now and then" von den Beatles entgangen, wenn es KI nicht gäbe. Die KI hat nicht nur das Rauschen aus der Aufnahme von McCartney gefiltert, sondern auch noch den Hintergrundgesang aus alten Aufnahmen zusammengefügt. Die Beiträge von McCartney und Ringo Starr sind dennoch nicht "null". Man muss da im Detail abwägen. Nehmt den Magix Music Maker aus den 90ern. Da wurden ja auch nur Samples aus dem Baukasten aneinandergereiht. Oder was ist mit einer Coverversion? Ich wäre da nicht so dogmatisch. |
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