Thema:
Re:Steuerrabatt für ausl. Fachkräfte flat
Autor: MattR
Datum:21.03.24 18:15
Antwort auf:Re:Steuerrabatt für ausl. Fachkräfte von Lord Chaos

>>>>>>>>Die Logik musst du mir mal erklären: Die Partei, die dank Einsparungen im Bundeshaushalt Steuersenkungen für alle durchsetzt, fliegt aus dem Bundestag!?!? Nach meiner Logik müsste jene Partei bei der nächsten Wahl zulegen.
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>>>>>>>Ist zwar FDP-Parteilinie, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden, aber es sind halt nicht alle Deutschen reich.
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>>>>>>Das würde auch nicht funktionieren wenn alle viel Geld haben steigen die Preise das gleicht es wieder aus und wenn alle gleich viel hätten wäre niemand reich aber auch das funktioniert nicht siehe Kommunismus.
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>>>>>Will ja auch beides niemand, der bei Verstand ist. Was nur die FDP leider nicht rafft: eine Gesellschaft funktioniert auch dann nicht auf Dauer, wenn einige wenige einen sehr großen Anteil des Geldes haben und sehr viele ein bisschen was und sehr viele so wenig, dass es gerade so zum Überleben taugt. Und weil sie das nicht rafft, kommen dann so wahnsinnig clevere Vorschläge wie Steuersenkungen für alle, von denen am meisten wieder die profitieren, die eh schon reichlich haben.
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>>>>Der im internationalen Vergleich zu hohe Besteuerung findet sich aber nur in den höheren Einkommensklassen. In den niedrigeren Einkommensklassen wird sowieso schon vergleichsweise wenig bezahlt.
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>>>>gesendet mit m!client für iOS
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>>>Vergleichsweise? Vielleicht machst du mal einen Realitätscheck, was bei Jemandem so hängen bleibt, der den Mindestlohn verdient. So im Vergleich zu einem Einkommen ab 5000 Euro Aufwärts.
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>>Bleiben wir mal bei Deinem Beispiel:
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>>Steuerklasse 1
>>Keine Kinder
>>Gesetzlich Versichert
>>der absolute 0815 Fall
>>
>>Von 10000 Brutto bleiben Netto 5.754,09 € oder anders 42,5% Abzüge
>>
>>Von 5000 Brutto bleiben Netto  3.125,25 € oder anders 37,5% Abzüge
>>
>>Von 2500 Brutto bleiben Netto   1.765,34 oder anders 29,3% Abzüge
>>
>>Wenn man sich das mal vor Augen führt, der mit 10000€ Brutto hat fast so viel Abzüge wie derjenige mit 5000€ Brutto verdient ... und das auch nur weil es die Kappungsgrenzen für die Sozialabgaben gibt sonst würde er noch weniger Netto vom Brutto haben.
>
>Was du in deiner Rechnung nur vergisst zu erwähnen, dass Jemand mit einem Einkommen von 2500 Euro deutlich weniger Möglichkeiten hat, Rücklagen zu bilden als deine anderen Beispiele. Und diese niedrig besteuert sind. Ebenso vergisst du zu erwähnen, dass Jemand mit einem entsprechendem Spitzeneinkommen auch deutlich mehr steuerlich geltend machen kann.


Er kann Rücklagen bilden muss dies aber nicht, was hat das aber mit international attraktiver Besteuerung zu tun? Die Leute wollen selber entscheiden ob sie ihre ganze Kohle in Aktien hauen oder sich davon 2 Tonnen Gummibärchen kaufen und das von möglichst viel Netto vom Brutto.

Was kann er denn anderes steuerlich geltend machen? Er kann maximal höhere Ausgaben geltend machen, die er sich aufgrund seines höheren Einkommens leisten kann. Womit wir wieder beim Leistungsgedanken sind, wozu sonst überhaupt die Mühe machen, wenn die Bildungsrendite nichts wert ist? Soll das so ein Kommunismus 2.0 werden wo zwar alle das gleiche kriegen aber einige sich aus intrinsischer Motivation jahrelang qualifizieren um dann genauso wenig zu haben?

Da ist nichts attraktiv dran, was irgendwelche echten Fachkräfte in großen Scharen davon überzeugt lieber nach Deutschland zu gehen, wenn sie ein Angebot aus Kanada, USA, Australien, Singapore oder sonst woher haben. Dazu kommen weitere Standortnachteile wie die Sprache.
Mir fällt nichts ein womit wir Punkten können, was Anziehungskraft auf Leute ausübt die Leistungsbereit sind und sich selbst nie als lange Arbeitslos oder sonst irgendwie abhängig vom Staat sehen.

Selbst aus Staaten mit vergleichbarer Abgabenquote mit niedrigerem Lohnniveau schafft man es nicht Leute in großen Scharen anzulocken. Ich habe mal vor einigen Jahren ein Call Center in Porto betrieben, das für Deutschland IT Support geleistet hat. Wir haben versucht ein paar der Portugiesen nach München zu holen, da wollte keiner, das höhere Gehalt wird sofort von den höheren Kosten aufgefressen, das Wetter ist schlecht, das Meer weit weg... selbst aus Rumänien kriegt man niemanden nach München hatte ich ja schon mal erwähnt den dortigen Lifestyle (große Wohnungen, großes deutsches Auto, jeden Abend essen gehen, 2 3 mal im Jahr in Urlaub...) kann man sich hierzulande nicht leisten da sind die Aufschläge zu gering im Vergleich zu den höheren Kosten.


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