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Autor: | Mampf | ||
Datum: | 05.03.24 22:51 | ||
Antwort auf: | Re:Ein paar Punkte zur Diskussion: von token | ||
>>1. Die Angestellten der Bahn schulden den Fahrgästen nichts. Sie sind nicht bei den Fahrgästen angestellt und haben diesen gegenüber keine Leistungspflicht. Es ist darum falsch, dass sich der Zorn der Bahnkunden gegen die streikenden Mitarbeiter richtet. >> >Ich bin auch nicht bei meinen Kunden eingestellt. >Dennoch käme ich nie auf die Idee zu denken ich schulde meinen Kunden nichts. >Ich erlebe diese Haltung allerdings bei vielen Kollegen. Jedes mal wenn ich selbst eine Serviceleistung in Anspruch nehme, hoffe ich auf ein Gegenüber dass mein Selbstverständnis der Rolle Servicedienstleister teilt. In der Regel ist das nicht der Fall. Meines Erachtens ist der Brückenschlag dahin woher das Geld kommt das ins eigene Gehalt fließt, und wem man damit sehr wohl verpflichtet ist, nicht so schwer zu schlagen. Ich stimme dir in der Hinsicht absolut zu. Und dabei sind wir hier im Rheinland noch relativ verwöhnt, wenn ich daran denke, wie ich in Halle quasi angemotzt wurde, einen Kaffee bestellt zu haben. Und bei den öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich schon sehr viele verschiedene Facetten erlebt, von einer Schaffnerin, die einen Rollstuhlfahrer anmotzt nicht schon eine Woche im Vorfeld den Rollstuhl Service für Bahnhof Siegen geordert zu haben, über Busfahrer, die empört sind, dass ich erst den Kinderwagen Festschnalle anstelle ein Ticket zu kaufen bis hin zu Zugführern, die sich aufrichtig aktiv für Verspätungen entschuldigen und sich um Transparenz bemühen. Bzw soweit gehen und halt eben sagen, dass die gerade selber nicht wissen was los ist, und die Bahn eben ein Scheissverein in der Hinsicht ist. Sprich, letzendlich ist die eigentlcihe Selbstverständlichkeit einer Kundenorientierten Service Leistung offensichtlich keine Tugend, sondern scheint eine Charaktersache zu sein, bzw für mich als Kunde halt eine Glückssache. Nichtsdestotrotz ist im Falle eines Streikes der Mitarbeiter eben nicht dem Kunden verpflichtet, sondern adressiert halt letztendlich den AG. Und dass da der Kunde in "Geiselhaft" genommen wird, ist dabei nicht nur unvermeidbar, sondern die Krux der Angelegenheit. Und auch darüber hinaus, hat der AG die Verantwortung den Arbeitsrahmen so weit zu gestalten, als dass der Mitarbeiter nicht noch durch zusätzlichen Stress seine Missmut am Kunden rauslässt. Aber ja, das ist in Deutschland nicht unbedingt immer der Grund für schlecht behandelte Kunden. > >Imo sind es derartige Selbstwahrnehmungen die zu Floskeln wie "Servicewüste Deutschland" führen. >Für "mich persönlich" bleibt ein Gedankengang wie der obige weiterhin komplett bizarr und beschreibt nicht wie "es eigentlich ist" sondern illustriert einen Aspekt der vorrangig bei Arbeitnehmern in Deutschland gewaltig schief läuft. >Ich kann mir eine derartige Entfremdung von selbst einfachsten Zusammenhängen bis heute nicht erklären. Hat für mich was von "Der Strom kommt aus der Steckdose". > >Ist meine Meinung, und die hat nicht primär damit zu tun dass man als Bahnkunde ein dickes Fell braucht ;) |
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