Thema:
Re:Das ist der „Lübcke“-Effekt, und alle machen mit flat
Autor: Telemesse
Datum:27.02.24 20:49
Antwort auf:Re:Das ist der „Lübcke“-Effekt, und alle machen mit von Droog

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>>Ich finde nicht das man darüber streiten kann. Ich finde nur man sollte dann zumindest so aufrichtig sein und bitte die geheuchelten Auftritte mit schwülstigen Reden an Holocaust Gedenktagen auch sein lassen. Damit tut man niemandem mehr einen Gefallen und am aller wenigsten den Jüdischen Menschen in Deutschland, denen man wohl mittlerweile sogar wieder den Schädel einschlagen kann ohne eine Exmatrikulation an einer Deutschen Universität befürchten zu müssen.
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>>Ist natürlich alles halb so wild aber wenn die Grünen bei ihrer Karnevalssitzung gestört werden ist die Demokratie in Gefahr;-)
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>Sorry Telly, aber das dich in erster Linie die Unversehrtheit jüdisches Lebens in Deutschland wirklich interessiert, wirkt auf mich jedenfalls immer fraglicher. Es geht in meinen Augen dabei vorrangig nur um eine Art Kulturkampf, um Bevölkerungsgruppen auszuspielen. Zumindest warst du während des Antisemitismus-Skandals um den damals jungen Herrn Aiwanger doch erstaunlich still. Hätte es sich dabei um einen links-grünen Politiker mit Migrationshintergrund gehandelt, bezweifel ich, ob die Reaktionen ähnlich verlaufen wären.
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Sorry aber das ist völliger Bullshit. Ich kenne privat jede Menge Israelis/Juden, war seit 1986 mehrfach und teilweise für längere Zeiträume in Israel und habe auch heute noch Kontakt zu vielen Leuten in Israel. Die ganze Aiwangergeschichte war eine offensichtlich zeitlich bewußt zur Landtagswahl lancierte Politagitationsshow. Der dort angebliche propagierte Kampf gegen Antisemitismus war genauso heuchlerisch und vorgeschoben wie die PR Reden der üblichen Schwätzer zu den Holocaust Events.
Hier ging es nie vorrangig um den Schutz Jüdischen Lebens, hier ging es darum Wahlkampfstimmung zu machen, was das ganze für mich noch perfider macht.

Meine Meinung zur Causa Aiwanger: Glaube ich ihm, das sein Bruder das Flugblatt geschrieben hat? Nicht wirklich. Klingt für mich wie ne Bullshitgeschichte um aus der Schusslinie zu kommen. Halte ich sein Verhalten in der Affäre für richtig oder clever? Nein. Ich halte sein Verhalten für ziemlich bescheuert und auch für nicht nachvollziehbar. Hätte er direkt so etwas gesagt wie: „OK, das war damals eine saudumme Sache. Ich war jung, blöd und hab Scheisse gebaut und schäme mich noch heute dafür“ wäre das Thema wahrscheinlich direkt glaubhaft abgeräumt gewesen. Hat er aber nicht gemacht, warum auch immer.
Aber was für mich viel wichtiger ist: Habe ich den Eindruck Aiwanger wäre ein Antisemit oder geht von ihm aufgrund von Äußerungen oder Handlungen eine Gefahr für Juden in Deutschland aus?
Und da kann ich nur sagen: Nein, absolut nicht. Man kann von Aiwanger halten was man will aber ich habe von ihm noch nie eine Äußerung vernommen die auch nur im Entferntesten Antisemitisch gewesen wäre. Er hat sich auch noch nie, zumindest sofern mir bekannt, auch nicht mal Ansatzweise irgendwie Antisemitisch verhalten z.b. durch fragwürdige Israelkritik, BDS Support oder ähnliches.
D.h. Antisemit ist für mich wer sich Antisemitisch verhält und zwar heute und wiederholt und nicht ein einziges mal als Jugendlicher vor 30 Jahren.
Solche Auftritte wie auf der Berlinale befeuern aber einen aktuell sehr aktiven und durchaus gewaltbereiten Mob, der jüdisches Leben, insbesondere in Berlin nachweislich massiv bedroht.

Und nein, auch da muss ich dich enttäuschen. Auch z.b einem Robert Habeck hätte ich keine Antisemitische Gesinnung unterstellt wenn sie das Flugblatt in seinem Ranzen gefunden hätten.
Einer Claudia Roth dagegen würde ich durchaus einen latenten Antisemitismus unterstellen. Das ist jetzt natürlich nicht dieser dumpfe „Fascho“ Antisemitismus sonder die subtilere, linke Variante, die eher aus Kapitalismuskritik, Post colonial und critical race Theorien resultiert. Also die Juden als global agierende Finanzkraken und  Kolonialherren über die Palästinenser und dem daraus resultierenden, unterstützungswürdigen Befreiungskampf der unterdrückten Völker.

>Und das ist der Unterschied zu einem TSE, der oft sehr sehr deutlich Clankriminalität und Antisemitismus von muslimischen Mitbürgern hier immer wieder entschieden anprangert.


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