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| Autor: | Phil Gates | ||
| Datum: | 09.02.24 12:04 | ||
| Antwort auf: | Re:Wie die FDP Deutschlands Ansehen ruiniert von thestraightedge | ||
>>Und es kommen noch mehr Dinge gleichzeitig, die die Wirtschaft unter Druck setzen. Die Datenverordnung (lest Euch mal durch, was das ist...), die Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel, die Green Claims Richtlinie... wie ein KMU solche Monstren bewältigen soll, ist unklar. Habe dazu gestern einen Vortrag der GRUR gehört. Unfassbar. > >Aber was sind die Alternativen? > >Ich arbeite ja selbst in der Wirtschaft, an exponierter Position, und "wir" sind oft selbst Schuld, siehe "Green Claims". Da schreibt sich der letzte Arschlochproduzent ein unfundiertes "Frei von Chemie, von gesunden Singvögeln in Naturschutzgebiet-Haltung handgeklöppelt, wir spenden an den Regenwald, kaufen schulbücher in Bangladesh - die Welt ist schön!" auf die Verpackung seiner Gulag-produzierten Billo-Chemiepampe - weil ers kann und darf und Greenwashing aktuell kaum reguliert ist. Oft sind diese Themen also Reaktion auf zügellose, moralbefreite, gewinnmaximierte, kapitalistische Auswüchse in der Wirtschaft. Das sage ich als jemand, der mittendrin steckt und mit der Umsetzung von alledem belastet ist. Das stimmt schlicht nicht. Die deutsche Rechtsprechung hat dem Greenwashing-Wildwuchs schon immer einen Riegel vorgeschoben, und zwar über das UWG. Ich bin ja auf diesen Bereich spezialisiert. Das deutsche System, dass es halt gewisse Spielregeln des "lauteren Wettbewerbs" gibt, die von Wettbewerbern und Verbraucherschützern abgemahnt und verfolgt werden, ist viel flexibler und für alle handhabbarer als das, was da jetzt geplant ist. > >Gleichzeitig brennt der Planet, und oft sind die, die eben zwecks Gewinnmaximierung auf alles scheissen die, die am lautesten schreien wenn Änderungen herbeigeführt werden. Das gibts im Kleinen, aber eben auch im Großen. Dazu zählt auch der Versuch, in Deutschland länger Verbrenner zu produzieren als im Endeffekt überall anders auf der Welt. Hier wird wie so oft unternehmerisches Unvermögen kaschiert, weil Agilität zum Wandel fehlt(e). Das wird aber nicht dadurch gelöst, dass man die Werbung unterbindet. Gestern Abend wurde deshalb auch diskutiert, ob bspw. die Green Claims RiLi nicht das Gegenteil dessen bewirkt, was sie bezweckt. Es gilt ja das Motto "tue Gutes und sprich darüber". Wenn ein Unternehmen nicht mehr (wahrheitsgemäß) darüber berichten darf, dass es in klimafreundliche Projekte in Bangladesch investiert, werden sie das nicht mehr tun. Bei Green Claims musst Du das vorher zertifizieren lassen, was keiner tun wird. |
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