| Re:Interview mit einem Lokführer |  |
>>>>[https://www.zeit.de/2024/03/lokfuehrer-streik-beruf-gdl-deutsche-bahn/komplettansicht]
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>>>>So ganz überzeugend finde ich die Argumente nicht. Einerseits hört sich "Ich arbeite bis zu sechs Tage die Woche. Eine Schicht dauert bei uns bis zu zwölf Stunden." dramatisch an. Andererseits hat er eine 38 Stunden Woche. Da arbeitet er im Extremfall dann drei Tage die Woche zwölf Stunden oder sechs Tage die Woche knapp über 6 Stunden. Beides jetzt nicht optimal aber die Realität wird wohl irgendwo dazwischen liegen. Die Rahmenbedingungen (Wochenarbeitszeit, Gehalt von 2350,-€ bis 2600,-€ Netto im Monat) hören sich eigentlich nicht schlecht an. Ich sehe das Problem eher bei zu dünner Personaldecke und/oder schlechter Organisation, die dazu führt, dass es immer wieder zu außergewöhnlichen Belastungen kommt. Ob man das mit einer Arbeitszeitreduzierung bei vollem Lohnausgleich behebt ist fraglich. Eher müsste mehr Personal her, oder?
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>>>Na klar muss für eine 35h Woche mehr Personal her und da wünsche ich viel Spaß bei der Suche, bei uns in der Firma suchen wir auch Personal ohne Ende und es ist wie überall ein Trauerspiel.
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>>Ich meinte nicht für die 35h Woche sondern für den aktuellen Stand müsste schon mehr Personal her oder das vorhandene Personal besser organisiert werden.
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>Ja und schon dafür sehe ich schwarz.
Ist aber halt auch verständlich. Ja, die Bezahlung ist gar nicht so schlecht, aber die Bahn ist als Arbeitgeber doch schon deshalb unattraktiv, weil sie einen total miesen Ruf hat. Und wie oft stranden vermutlich Zugbesatzungen auch wie normale Fahrgäste in the Middle of Nowhere, weil irgendwas kaputt ist oder eine Schneeflocke in der Luft. Da hat doch keiner Bock drauf, in Buxtehude übernachten zu müssen. Und auch nicht, sich von den Passagieren für strukturelles Missmanagement anscheißen zu lassen.