| Re:Das grenzt langsam wirklich an Völkermord... |  |
>Ach komm, das ist ja wohl eine dämliche Kritik, wir alle kommentieren hier aus dem gemütlichen deutschen >Wohnzimmer heraus, du auch. Zumal ich auch genug Palästinenser kenne, denen die Situation gerade >ziemlich nahe geht, sowohl beruflich auch privat.
Servus,
natürlich sitze ich auch im gemütlichem Sessel, sehe trotzdem einen recht großen Unterschied:
ich verurteile Israel in dieser völlig kaputten Situation nicht und tu so, als würde ich in einer ähnlichen Situation moralisch hochwertiger handeln, obwohl ich in meinem gemütlichem Wohnzimmer sitze.
Ich kann mir vorstellen was mit mir innerlich passieren würde, wenn meine Familie oder Freunde von Terroristen im eigenen Land umgebracht würden. Ich würde allen Terroristen die darin verwickelt waren und ihren Unterstützern nur das allerschlimmste wünschen. Jedes Familienmitglied von denen, die sie nicht verpfeift oder sich auf meine Seite stellt wäre ein Feind.
Und für mich ist es einfach etwas hochnäsig zu glauben, dass es irgendwie anders ablaufen würde wenn es einen selbst treffen würde. Das ist alles. Und das lese ich in dem Thread ständig und es regt mich auf.
„Israel übertreibt es jetzt aber.“
Ja, natürlich übertreiben sie es aus unserer Sicht. Wir sitzen hier gemütlich, sehen die niederschmetternden Bilder der Zerstörung und des Hasses und kommen dann zum Schluss, dass es eine übertriebene Reaktion ist.
Aber es ist doch völlig klar, dass es genau so abläuft wenn man ein Land so angreift wie es die Hamas getan haben. Das war doch Teil des Plans. Das Ding zum eskalieren bringen.
Und heute die Aussage, dass man diese Angriffe fortführen wird bis Israel aus der Landkarte verschwunden ist sorgt in Israel auch nicht gerade dafür, dass man da jetzt in den nächsten Wochen irgendwie low machen wird. Israel wird den Streifen komplett zerstören, bis da keine Gefahr mehr von ausgehen wird oder dabei zugrunde gehen.
Das einzige was die Bevölkerung der Palästinenser tun kann, ist die Hamas selbst auszuschalten oder halt mit Ihnen gemeinsam unterzugehen.
Und noch ein Satz der hier bestimmt bei den meisten nicht gut ankommen wird:
Als Europäer der in einer der wenigen halbwegs funktionierenden Demokratien dieser Welt wohnt ist es für mich völlig klar, auf welche Seite ich mich schlage, wenn ein demokratisch geführtes Land gegen eine extremistische Religion kämpft. So beschissen alles ist, es ist eine entweder/oder Situation die nicht viel Platz für Grautöne übrig lässt.
Ist zumindest meine Meinung und ich weiß, dass es teilweise sehr kaltherzig klingt was ich zu diesem Thema schreibe. Es tut mir unendlich weh in der Seele, was hier momentan passiert.
Und grundsätzlich habe ich durchaus für die Punkte der Palästinenser Verständnis gehabt bis zu dem letzten Terrorangriff. Damit haben sie sich aber alles verspielt, was sie an Verhandlungsmasse hatten. Im dieser Form ist der Gazastreifen eine Gefahr für alle, ob da „nur“ 20 oder 30 Prozent für die Extremisten sind oder mehr. Es ist völlig egal wieviele Unschuldige um die Schuldigen herum versammelt sind, solange die Schuldigen tun und machen können was sie wollen.
Aber das Thema ist so schlimm, macht mich so fertig, dass ich jetzt erstmal aus dem OT raus bin für ein paar Wochen. Will auch nicht als Arschloch rüberkommen. Ich tu mich komischerweise bei dem Thema einfach nicht schwer damit, mich klar für eine Seite zu entscheiden. Auch wenn ich es nicht gutheiße was Israel da macht. Psychologisch verstehen kann ich es schon.