| Vielleicht hilft es, wenn man es so sieht. |  |
Der Israel Palestina Konflikt ist ja quasi die Blaupause für immer weiter angetriebene Gewaltspiralen steht irgendwie exemplarisch für viele Konflikte dieser Tage. Bei der Diskussion können Betroffene nicht gleichgültig bleiben, als Betroffener, denke ich, will man Vergeltung oder Schutz. Und eine echte Perspektive. Nur im Überlebenskampf ist der Mensch nicht gut darin langfristig zu planen und im Shock auch meist nicht imstande klug zu entscheiden.
Wir hier 'auf dem Sofa' könnten uns wenigstens die Mühe geben, den Blick für alle die zu weiten, die das im Moment nicht können.
Was passiert in der Diskussion üblicherweise? Man ergreift Partei, man stellt sich auf eine Seite. Mehr oder weniger. Ganz wenige können neutral sein. Wer auf einer Seite steht, steht nicht auf der anderen. Man sucht nach Schuldigen und wiegt, wer früher angefangen oder unverhältnismäßig reagiert hat. Irgendwie gerät man in eine der beiden Ecken. Und gerade hier besonders heftig, weil Antisemitismus und Kritik nicht mehr sauber voneinander getrennt und auch bewusst vermischt bzw. verwechselt werden.
Man kann Völkermord sagen. Man kann Massaker sagen. Man kann 'Tiere' sagen, aber was immer man sagt, man muss doch wissen, was diese Worte auslösen können. Nethanjahu wird das wissen. Die Hamas wird das wissen.
Es ist immer noch viel zu einfach, aber man stelle sich vor, es gibt 4 Parteien. Menschen in Palestina, Menschen bei der Hamas, Menschen in Isreal, die politische Führung in Isreal. Ja, beide Führungen haben mehr oder weniger Rückhalt in Teilen der Bevölkerung, das ist auch klar. Aber auch hier darf man nie vergessen, eine Bevölkerung kann man über die Zeit lenken. Siehe Russland, siehe überall. Wir isnd immer noch in einer fast schon unzulässigen Vereinfachung, ich weiß. Weiter.
Wer ist Schuld? Eine Situation, in der sich eskalierende Kräfte gegenseitig in einen Konflikt reiten, jetzt mal ohne die Vorgeschichte zu betrachten. Warum machen die das? weil es ihnen Sinn und Macht gibt. Auch überall dasgleiche.
Leute bei der Hamas, Leute wie Nethanjahu. Sind die schuld? Opfer oder Täter?
Was ist, wenn man sich die Mühe macht und die letzten Jahre zurückgeht und sich anschaut, wer mit welchen Worten und Taten den Konflikt für seine Ziele genutzt hat und wer aktiv und verlässlich an Kompromissen, an ehrlicher Aufklärung und an echter Annhäherung interessiert war?
Mal ganz grob verallgemeinert haben die Isrelis und die Palästinenser sicher mehr Interesse an echter Annhäherung als Teile ihrer sogenannten Lenker. Wenn man den Eindruck hat, dass Leute gleichzeitig gegen ihre eigenes Volk Krieg führen und gegen benachbarte Länder, wie die Hamas und Putin zum Beispiel, dann sind doch schon fast alle relevanten Fragen geklärt. Auch ein Scharfmachen des eigenen Volkes und dieses in eine ausweglose Situation zu maneuvrieren, wie Netanjahu das meinem Gefühl nach macht, ist nicht weniger verbrecherisch.
Wenig was er in den letzten Jahren getan hat, war dazu geeignet, Israels Aussichten auf Frieden zu verbessern. Also seht euch nicht das jetzt an, das ist alles fürchterlich und verworren. Man kann gerade mit allem Recht haben, wenn man nur seine Argumente entsprechend rauspickt. Schaut auch an, was die letzten Jahre los war. Zum Streit gehören immer zwei. Und oft brauchen die sich, weil sie sonst nicht existieren können. Wir müssen anfangen, besonders in den größten Katastrophen auf diese Leute nicht mehr zu hören und wir müssen anfangen zu helfen und den Menschen da draußen zu sagen, dass sie ihre Idioten doch bitte vor die Tür setzen. Sonst werden die uns immer und immer wieder in die Scheiße reiten.
Leute, die an echten Lösungen interressiert sind, erkennt man. Und das sind nicht die, die denken, das Übel könne man militärisch auslöschen.