Thema:
Re:This! flat
Autor: JPS
Datum:26.10.23 17:09
Antwort auf:Re:This! von Cedebo

>Klingt irgendwie als ob man Kollegen nur als Menschen sieht, wenn sie intern aus. Finde ich ziemlich krass, da ich selber schon auf beiden Seite stand und das komplett anders erlebt habe. Wenn der jeweils andere cool ist, kann sich eine Freundschaft oder mindestens gute Kollegialität entwickeln. Wenn nicht, dann nicht.

Kenne das von einem der größten Autohäuser (eigentlich sogar mehreren und auch mehreren Niederlassungen, wobei es dort dann eher Monate als Jahre waren) in München auch so, dass man als Externer nicht den gleichen Status hatte.

Klar hat man sich auch regelmäßig über das Geschäftliche hinaus unterhalten, einen freundlichen und nahezu kollegialen Umgang gepflegt und konnte daher theoretisch auch mit Einzelpersonen Freundschaften aufbauen, insgesamt war man aber auch dort gegenüber externen Personen deutlich distanzierter als gegenüber den offiziellen Mitarbeitern, selbst wenn die externen Mitarbeiter über Jahre ihren Arbeitsplatz direkt Vor-Ort hatten.

Das hat in der Praxis auch dazu geführt, dass Freundschaften und Unternehmungen außerhalb des Jobs sich nur zwischen Externen ergeben haben.

Auch von der Geschäftsführung bestand kein Interesse die Externen irgendwie zu integrieren, was dann bewusst oder unbewusst so auch von der Grundeinstellung der Mitarbeiter gespiegelt wurde. Man hat schlicht nicht dazu gehört und war ihm Zweifel eher ein Geschäftspartner und kein Kollege.

Hätte man dort jetzt jemanden getroffen der die gleichen Interessen hat oder wo aus sexueller Hinsicht eine starke Anziehung entstanden wäre, wäre sicher mehr gegangen, aber das wären dann auch Einzelfälle gewesen und nicht das Miteinander das man von normalen Kollegen kennt und bei dem die Anforderungen von allen Seiten niedriger angesiedelt sind. Da wird dann auch mal etwas unternommen, ohne dass wirklich der Funke in irgendeiner Hinsicht übergesprungen ist.

Würde schätzen, dass ich von meinen normalen Kollegen über die Jahre und verschieden Jobs/Arbeitgeber hinweg mit locker 50% schon etwas außerhalb der Firma unternommen habe und zumindest in einem Fall auch mit mehreren Kolleginnen mehrmonatige bis mehrjährige sexuelle Beziehung hatte. Daher sollte die Distanz in diesem Fall nicht von meiner Person oder Einstellung ausgegangen sein.

In meinem aktuellen Job habe ich keine wirklichen Kollegen, sondern nur externe Mitarbeiter (wirklich extern, also nicht hier im Büro vor Ort), die ich entweder bei Projekten als Projektleiter betreue oder auf gleicher Ebene zusammenarbeite. Selbst dabei habe ich schon mit mehreren etwas unternommen und treffe mich mit einen ehemaligen externen Mitarbeiter noch ca. 1x pro Monat zum Essen. Das ist also weit mehr als mir umgekehrt als Externer an Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde.

Auch daraus würde ich ableiten, dass das Problem nicht an meiner Person lag, sondern die Geschäftsführung hier gerne eine gewisse Distanz sieht und das dann auch genug Leute brav mitmachen.

Wird auch hier nicht super gerne gesehen, dass ich noch Kontakte mit Ex-Mitarbeitern unterhalte, aber das ist mir egal und im Endeffekt ist es sogar gut für die Firma, da ich so auf kurzem (Nicht-mehr-Dienst-)Weg schon mehr als einmal (zuletzt erst gestern wieder) noch Informationen einholen konnte, die sonst aufwendige Nachforschungen und Aufwand erzeugt hätten - umso dümmer das von der Geschäftsleitung nicht zu fördern.


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