Thema:
Gräuel des Gegners wird durch eigene Gräuel gut? flat
Autor: FS
Datum:25.10.23 12:41
Antwort auf:Wer die Reaktion Israels verstehen will… von Kilian

>Israel kann es nicht zulassen, diese sinnlosen Gräueltaten der Hamas ungesühnt zu lassen.

Geht es um gezielte Bestrafung der Täter oder um Rache gegen Palästinenser/Muslime allgemein? Worin liegt die Sühne, wenn man Wohngebäude vernichtet, nachdem die Hamas und Zivilisten diese verlassen haben? Die Hamas bekommt Geld aus dem Ausland und hat Waffen aus dem Ausland. Die werden nicht hungern, frieren und dürsten. Die im Schnitt gerade mal 18 Jahre alten Zivilisten dort schon.

Hamas sind furchtbar, jeder Hamas Mörder verdient den Tod und viele der Täter wurden auch schon hingerichtet - 8 Stunden zu spät. Da sind sich die allermeisten einig.

Ist das Grund genug nun wochenlang furchtbares Leid über nicht-Hamas Zivilisten zu bringen, obwohl das wenig bis gar keiner Auswirkung auf die Hamas hat, sondern eher neuen Hass und Gefolge erzeugt?

Wie viele tausend tote Kinder, Frauen und unbeteiligte Zivilisten sind akzeptable und was ist die Grenze, wo man sagt: "Man kann eine Bestie nicht besiegen, indem man selber zur Bestie wird"?

Hamas, Islamic State (IS), Al-Qaida, Hezbollah, Islamic Jihad, Boko Haram, Al-Nusra-Front, Ansar al-Islam und Co. verfolgen die gleiche Grundidee. Töte alle Ungläubigen/Unterdrücker und dann wird ein lokales und langfristig ein globales Kalifat errichtet. Islamismus in seinen vielen Ausprägungen halt.

Die Überlebenden in den Familien der getöteten Terroristen werden die Idee aufgreifen und weitermachen. Selbst wenn alle Häuser im Gaza zu Schutt gebombt werden und alle aktuell lebenden Hamas Kämpfer mit Kopfschuss gerichtet wurden, wird das nicht das Ende der Intifada sein.

Eine "Endlösung", wie sie die NSDAP hatte, ist nicht akzeptabel. Da sind sich hoffentlich auch alle einig.

Eine Idee/Vision kann man nicht töten. Eine Idee wird immer wieder neu kommen und das Futter für diese radikalen Ideen ist gefühlte und reale Benachteiligung. Dort wo Bildung und Integration funktioniert, finden solche Ideen deutlich weniger bis gar kein Futter.


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