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| Autor: | Telemesse | ||
| Datum: | 17.10.23 13:31 | ||
| Antwort auf: | Re:Wieviele der Terroristen haben nicht mitgemacht ? von 677220 | ||
>>Das ist nur ein Gedankenspiel, wir werden es niemals erfahren, aber ich frage mich >ob es bei so einem Attentat, dann doch noch den einen oder anderen Kämpfer gibt, der >im letzten Augenblick dann doch an seinen Taten zweifelt und die Stärke hat, sich um >zu entacheiden. > >Gibt eine interessante Doku zu den Deutschen Soldaten die am Holocaust teilgenommen haben (Bei Prime glaube ich oder Netflix). Dort wurde gesagt, dass das Töten von Juden sogar "freiwillig" war, d.h. wenn man nicht mitmachte wurde man zwar ausgegrenzt und musste Klos putzen und so, aber man wurde nicht erschossen oder verhaftet. Die Mehrzahl machte mit, darunter ein Teil, dem es "Spaß" machte. Andere wiederum verkrafteten es nicht lange. Diese Einheiten von denen dort die Rede war, waren zudem Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und zu großen Teilen keine fanatischen Nazis, sondern "normale" Menschen. > In die Doku hab ich letztens mal reingeschaut. Zu der Entscheidungsfrage nur folgende Erläuterungen. Alle Soldaten mussten da vor ihrem Kommandanten antreten. Der hielt dann ein kurze bedeutungsschwangere Rede in der er sagte das er nun eine sehr schwierige und auch unangenehme Aufgabe habe und er auch etwas sehr schwieriges von allen verlange müsse, dies eben eine unschöne Aufgabe wäre, die aber unausweislich wäre und erledigt werden müsse im Kampf um die eigene, gute Sache. Darauf kamen dann Apelle an das Pflichtbewusstsein, Kameradschaft u.s.w. Dann wurden die die nicht mitmachen wollten aufgefordert vorzutreten. Nachdem sich die ersten trauten und Mißfallensäußerungen darüber aufkamen, mißbilligte der Kommandant diese und betonte nochmal, das dies eine rein freiwillige Aufgabe wäre und niemand gezwungen werde. Daraufhin trauten sich ein paar mehr zu verweigern. Afair so etwa ein Drittel. Erstaunt hat mich dann doch das es keinerlei Nachweise dafür gibt, daß die Verweigerer irgendwelche Sanktionen zu befürchten hatten oder irgendwie anders diskriminiert worden wären. Die wurden wohl einfach anderen Einheiten zugeordnet und bekamen schlimmstenfalls einen Vermerk in ihrer Akte. Das wars. Das die Mehrheit dennoch mitmachte wurde psychologisch damit erklärt, daß auch ohne die Befürchtung von ernsthaften Repressalien ein aktives Verweigern wesentlich mehr Überwindung kostet als ein passives „über sich ergehen lassen“. Also Mitschwimmen in der Masse ist immer einfacher als ein Ausscheeren. Die Folgen der Passivität werden im Moment der Entscheidung verdrängt. >Ich vermute, dass es überraschend "einfach" ist, dass Menschen unter bestimmten Umständen zu solchen Monstern werden, selbst ohne direkten extremen Zwang. |
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