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| Autor: | MOGli | ||
| Datum: | 12.10.23 11:56 | ||
| Antwort auf: | Re:Ich entschuldige mich im Voruas von thestraightedge | ||
>Jede militärische Aktion nimmt den Tod von Zivilisten in Kauf. Was hätte Israel also Deiner Meinung nach machen sollen als adäquate Antwort? Die Infrastruktur der Hamas und deren Anführer bestehen lassen, weils Kollateralschäden geben könnte? Also erstmal nichts machen oder "verhandeln"? Mit einer islamistischen Terrororganisation im Stile der ISIS? Ja, es ist eine verfahrene Situation und die Terrorakte schrecklich und zu verurteilen, und auch neu, unvorstellbar und schockierend, dass es Israelis weit im Heimatland trifft. Die Taten drängen Lösungen des Problems in weite Ferne, ich sehe das auch so, dass hier Verhandlungen mit Hamas klar abzulehnen sind, und schnellstmöglich die Gewalt beendet werden muss samt Ergreifung der Täter. Was ist eine geeignete Reaktion? Bekämpfung von Abschussstätten, vielleicht per Drohnenüberwachung, Zerstörung von Lagerstätten, Identifikation von Transportrouten und deren Blockade, und dann versuchen, die Geldströme zu unterbrechen, und hier auch die internationale Einstellung gegenüber den Geldgebern endlich zu ändern, und da international Druck aufzubauen. Habe zu Beginn schon geschrieben, dass die US-Reaktion nach dem 11.September aus heutiger Sicht nicht gut war. Kurz- und vielleicht auch mittelfristig haben Afghanistan- und Irakkrieg den Terroristen das Rückzugsgebiet genommen. Die Kriege und Quasi-Besatzungszeit haben aber auch sehr viele Menschenleben gefordert und Unmengen Geld verschlungen. Und nach dem Rückzug muss man leider auch sehen, dass die drei Staaten Afghanistan, Irak und auch Libyen in einem üblen Zustand existieren und alte Strukturen wieder einsickern. Das finde ich besonders schlimm: dass all die Menschenleben rückblickend fast umsonst waren (bis auf die Zeit, wo die Besatzung andauerte). Hatte gehofft, dass Israel eine flexiblere Antwort findet, aber realistisch war das natürlich nicht. Ich denke, einige Sachen müssen international angegangen werden, und da ist insbesondere Katar als in meinen Augen zu sanktionierender Geldgeber problematisch, wo dann auch schnell die Solidarität mit Israel bröckelt - zu meinem ehrlichen Ärgernis. Man muss unbedingt ändern, dass die Hamas in Gaza quasi alles ist: Regierung, Polizei, Gericht und auch Sozialamt. Man muss das System ändern. Mein Fokus auf den Umgang mit der palästinensischen Zivilbevölkerung hat nichts mit meiner Sicht auf Hamas zu tun und schon garnicht einer Gutheißung von Terrorakten. Die Konzentration auch auf den sprachlichen Umgang steht in dem Kontext, den Bronco beschreibt: eine Verrohung im Umgang mit Menschen, der durch die Sprache befördert wird. Außerdem war mein Ziel, zu fragen, was man aus bisherigen Lektionen der Geschichte lernen kann, oder einfach wieder genauso handelt. |
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