Thema:
Re:Also ich verstehe hier gar nix mehr flat
Autor: Pezking
Datum:12.10.23 11:09
Antwort auf:Also ich verstehe hier gar nix mehr von thestraightedge

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>>Die Tendenziösität kriegst Du hier nicht raus, wenn Du zum Thema nur Muslime befragst und von vornherein nur eine Antwort als ok akzeptierst.
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>Du meinst, der NDR hat seine nordisch-unterkühlte Sachlichkeit abgelegt und spielt bewusst der AfD in die Karten, um Ressentiments gegen Ausländer zu schüren?


Nein.

>Der NDR wollte gezielt nur eine Antwort haben, um Konflikte zu schaffen, statt ein echtes Meinungsbild abzugeben?

Nein.

>Woran machst Du das fest? Das ist ne ÖR Sendung, deren Enttäuschung über das Gezeigte man sogar erkennt - wir reden hier nicht über Reichelts Blödelportal NIUS, die sich natürlich gezielt in sowas suhlen würden.
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>Das klingt langsam echt nach "es soll nicht sein was nicht sein darf".
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>Du weisst doch wie weit links-humanistisch ich stehe. Zu dieser Räson gehört auch, Faschismus und religiösen Fanatismus zu erkennen und zu bekämpfen, egal aus welcher Richtung er kommt.


Ja.

>Allen wäre geholfen, die immanenten Probleme mit fehlgeschlagener Integration, fanatisch-religösen Milieus und schwelender Ablehnung unserer Grundwerte zu erkennen und das Problem anzugehen, statt wie hier zu sagen: ach, der NDR wieder, die WOLLTEN doch dass das so rüberkommt.
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>>Als wäre der Nahost-Konflikt seit Samstag kein hochkomplexes Thema mehr.
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>Ist er, aber offenbar nicht für die Befragten.


Und das ist genau der Punkt: Wie kommst Du darauf, nachdem die meisten gezeigten Befragten im Video sich gar nicht erst äußern wollten?

Dieser Sozialwissenschaftler im weiteren Verlauf des Videos erklärt ja dann auch jegliche Argumente, die den Nahost-Konflikt weiterhin lieber von beiden Seiten betrachten wollen (damit meine ich nicht die einseitigen "Hamas sehr gut!"-Heinis) pauschal zu Whataboutism. Gerade zu diesem Thema ist das doch eine völlig hirnrissige Ansicht.

Ich werfe dem NDR hier keineswegs das bewusste Schüren von Hass und Ressentiments vor. Jedoch eine naive Fahrlässigkeit und die Unfähigkeit, sich mal in die Perspektive der Befragten hinein zu versetzen. Man kann sich doch sehr gut vorstellen, dass jemand (und das muss kein Moslem sein - aber nur die wurden ja hier befragt) die Taten der Hamas verabscheut und dennoch nicht pauschal zur einseitigen Solidarität mit Israel imstande ist. Weil die neuesten Hamas-Untaten den Konflikt nicht schlagartig weniger kompliziert gemacht haben und man es jetzt schon seit verdammten 70 Jahren nicht hinbekommt, hier auch nur ansatzweise eine faire, friedliche und würdevolle Lösung für alle Beteiligten zu finden.

Ein endloser Konflikt, ein endloses Scheitern und jegliche Hoffnung auf Frieden ist längst aus dem Fenster geflogen. Was soll man dazu in einem spontanen Straßeninterview noch sagen?

>>Die klügsten Antworten wären womöglich von den Befragten gekommen, die sich nicht äußern wollten. Weil ja klar war, dass man hier mit ausführlichen und differenzierten Antworten nicht punkten kann.
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>Naja, ob die sich nicht äußern wollten weil sie eine deutliche, ggf. problematische Meinung haben, oder weil sie Angst haben, ihre differenzierten Aussagen öffentlich zu tätigen, werden wir nicht erfahren. Auffallend ist, dass die Stimmen der Vernunft leider in der Minderheit sind.


Die Grenzen zwischen "problematische Meinung" und "differenzierte Aussage" sind seit Samstag leider besonders verschwommen. Ich kann jeden verstehen, der da sicherheitshalber lieber die Klappe halten will. Insbesondere wenn man nicht in der eigenen Muttersprache dazu befragt wird.


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