Thema:
Re:Zur Erinnerung: Es gab 2006 eine Wahl... flat
Autor: Phil Gates
Datum:11.10.23 15:40
Antwort auf:Re:Zur Erinnerung: Es gab 2006 eine Wahl... von Pezking

>>>>>Ich gewinne wirklich mehr und mehr den Eindruck, dass man unbedingt nach Gründen sucht, um die Bevölkerung von Gaza ruhigen Gewissens aufgeben zu dürfen. Egal, ob man sie dabei nun alle als Terror-Fans brandmarkt oder sie zu irreparablen Propagandaopfern macht. Hauptsache, man muss sich beim Anblick von plattgebombten Straßenzügen in Gaza nicht so unwohl fühlen wie bei identischen Bildern aus Mariupol. Je stärker man die Zivilisten dort als nahestehend zur Hamas einstufen kann, desto besser. Wird schon stimmen.
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>>>>Ist jetzt aber auch eine Art Totschlagargument das du hier vorbringst, oder?
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>>>>Jedwede Einordnung des Hamas-Rückhaltes in der Gazastreifen-Bevölkerung kann nur motiviert sein aus dem eigensinnigen Bestreben heraus kein schlechtes Gewissen zu haben.
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>>>>Meinste nicht, dass das auch ein wenig zu kurzgefasst ist?
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>>>Von "jedwede" habe ich nie geredet.
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>>Du hast Recht. Du ordnest jedoch größtenteils gegenteilige Ansichten zu deiner so ein. Macht es IMO nur bedingt besser.
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>>>Ich gewinne nur punktuell diesen Eindruck. Insbesondere bei Usern, von denen ich diese Härte nicht erwartet hätte.
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>>Naja, kann aber auch sein, dass man einen großen Rückhalt bei der Gaza-Bevölkerung richtig vermutet und einschätzt und dennoch die gewählte Methode Israels darauf zu reagieren für die falsche hält.
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>Natürlich. Ich will ja auch keineswegs behaupten, dass die Hamas komplett unpopulär in Gaza ist.
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>Mir geht es darum, dass Kriegsverbrechen immer scheiße sind. Das Abstellen von Strom und Wasser geht schon ein bissi arg weir in diese Richtung. Und das kriegt man nicht wegrelativiert, indem man sich "Selbst schuld!"-Szenarien für die betroffene Bevölkerung zurechtlegt.


Ich glaube, "selbst schuld" denkt hier niemand. Man kann durchaus diesen barbarischen Akt verurteilen, Verständnis für die Gegenreaktion von Israel haben und dennoch Mitleid mit insbesondere den Frauen und Kindern in Gaza haben.

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>>Ich weiss nicht wie ich darauf reagieren würde. Ich bin in der bequemen Lage dies nicht beurteilen oder gar entscheiden zu müssen. Weder bin ich durch die Bombardements noch durch den Überfall am Samstag betroffen.
>>Aus meinem Elfenbeinturm heraus kann ich es mir natürlich leicht machen und an die Handlungen demokratischer Staaten höhere Bewertungsmasstäbe anlegen als an Autokratien oder gar an die offen terroristischer Vereinigungen.
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>Vor allem lege ich höhere Bewertungsmasstäbe an die Userschaft hier an. Aber meine Müdigkeit wächst und wächst.


Solche emotional aufgeladenen Themen sind immer sehr kontrovers und in ein paar Monaten werden viele (mich eingeschlossen) vielleicht auch einsehen, dass der eine oder andere Kommentar drüber war. Aber wenn man Freunde oder sogar Familie in Israel hat, dann ist man halt nicht neutral. Meine Sympathien wären sicherlich anders, wenn da am Samstag eine friedliche Freiheitsdemonstration von Palästinensern von der israelischen Armee niedergewalzt worden wäre. Den Sachverhalt haben wir aber nicht.


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