Thema:
Re:Bürgergeld wird um 12 % erhöht flat
Autor: hellbringer (deaktiviert)
Datum:30.08.23 10:19
Antwort auf:Re:Bürgergeld wird um 12 % erhöht von gibsy

>Ich frag mich wirklich nur wie es da so sehr zu diesem aktuellem Personalmangel in fast jeder Branche kommen kann.
>Jeder Handwerksbetrieb sucht dringend Mitarbeiter, genau so wie die Gastronomie.


Wir erleben gerade, wie immer mehr Menschen in den Ruhestand gehen aber nicht genug junge Leute nachkommen. Früher hat man halt darauf vertraut, dass eh ständig eine große Masse junge Bewerber nachkommen und man hat sich die Rosinen rausgepickt. Das hat sich jetzt geändert. Die Firmen müssen sich selber darum bemühen neues Personal zu finden und nicht darauf hoffen, dass ihnen alles in den Schoß fällt.

Die Unternehmen, die das begriffen haben, haben in der Regel weniger Probleme. Andere, die stur sind und immer das Problem bei anderen aber nie bei sich selber sehen, die habens schwer.

Die Gastronomie ist nochmal eine ganz eigene Sache. Da sind die Probleme zum Großteil hausgemacht. Während Covid haben sie haufenweise Personal entlassen. Diese Leute haben sich notgedrungen in anderen Branchen Jobs suchen müssen und sind drauf gekommen, dass sie dort fürs selbe Geld nicht wie Scheiße behandelt werden. Die kommen natürlich nicht mehr zurück zur Gastronomie.

>Das niemand mehr vor Ort Arbeiten will und nur noch auf Homeoffice setzt ist mir schon klar, und von Wochenende arbeiten will ich gar nicht erst anfangen.

Aber das ist vielen Unternehmen nicht klar. Immer mehr bestehen darauf, dass die Mitarbeiter ins Büro kommen, egal ob für die Arbeit erforderlich oder nicht. Damit schafft man sich unzufriedene Mitarbeiter und Jobbewerber wird man auch schwerer finden.

>Aber wie kann es dann sein das so viele Arbeitskräfte gesucht sind und gleichzeitig aber das Bürgergeld noch erhöht wird um noch weniger reiz anzubieten Arbeiten zu gehen.

Das ist Aufgabe der Unternehmen. Sie müssen den Reiz zum Arbeiten geben, nur das haben viele noch nicht kapiert.

>Aktuell würde doch jemand der ca 2000-2500€ netto ausgezahlt bekommt wohl Finanziell nicht viel besser dastehen als ein Bürgergeld Empfänger.
>Zieht man die gesamten kosten( Miete-Nebenkosten-Arbeitsweg/PKW/Pendler) vom genannten Betrag ab so bleiben dann wahrscheinlich monatlich auch nicht viel mehr als 500-600€ zum leben übrig.


Die Rechnung würd ich gern sehen.

Und zum Thema Pendeln: In Japan ist es z.B. üblich, dass der Arbeitgeber die Kosten fürs Pendeln übernimmt. Es ist ja auch in seinem eigenen Interessen, weil er so die Reichweite für mögliche Jobbewerber erhöht. Mich wunderts, dass das hier in Europa kein großes Thema ist. Könnte man nicht sowas auch irgendwie von der Steuer absetzen? Oder gilt das nur für fette Firmenautos für Vielverdiener? Müsste man sich halt auch mal überlegen, wen man eigentlich fördern möchte. Die Leute, die eh schon genug verdienen, oder die, die darauf angewiesen wären.


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