Thema:
Re:Kommt vermutlich darauf an, wo man wohnt... flat
Autor: Faerun
Datum:22.08.23 19:31
Antwort auf:Kommt vermutlich darauf an, wo man wohnt... von lion88

Dann muss die Debatte aber auch so geframt werden. Die Wahrheit ist, dass niemand Anspruch darauf hat sich in Berlin oder München sich eine Immobilie leisten zu können und alle "vor 30 Jahren haben sich meine Eltern mit 1500€ Netto easy ein Haus leisten können" mit sehr viel Vorsicht zu genießen sind, denn deine Eltern wohnten vermutlich am Arsch der Welt und du willst halt ein Apartment in Berlin-Mitte. Die Urbanisierung ist seitdem fortgeschritten (Bedarf ist also stark gestiegen) und es gibt gute Gründe (mehr denn je) zumindest in Pendelreichweite von urbanen Gegenden zu wohnen, aber bei Vergleichen über Jahrzehnte muss man sehr viel Sorgfalt anlegen, um an Ende tatsächlich Äpfel mit Äpfeln verglichen zu haben.

Das ist schon interessant:

Ballungsräume begehrt und teuer. Insgesamt ist eine eigene Immobilie demzufolge heute sogar erschwinglicher als in den 1980er-Jahren. Trotzdem fühlt sich das für viele Menschen nicht so an, wie eine Studie von Interhyp zeigt: Viele Deutsche halten eine eigene Immobilie für einen unerreichbaren Traum. Für 51 Prozent der Interessenten sei ein Kauf in ihrer Region gar nicht oder kaum noch leistbar.

Ich finde das crazy. Immobilien sind deutschlandweit billiger geworden, der Suchradius für Immobilien hat sich im Laufe der Zeit aber so eingeschränkt, dass das Gegenteil wahrgenommen wird. Wenn du dir eine Immobilie leisten kannst, aber nicht bereit bist die soziale und berufliche Einbuße einer "schlecht" gelegenen Immobilie in Kauf zu nehmen, dann muss ich sagen, dass sich mein Mitleid in Grenzen hält. Tu's halt nicht. Du kannst dir eine Immobilien leisten, du willst nicht. Es wäre schön, wenn die Immobilienkrise als eine ausschließlich urbane Immobilienkrise reframed werden würde, denn momentan gibt es nicht unwenige Menschen da draußen, die glauben, dass Immobilien unerschwinglich sind.


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