Thema:
Re:Vielleicht hat suicuique doch recht, flat
Autor: K!M
Datum:04.07.23 15:55
Antwort auf:Re:Vielleicht hat suicuique doch recht, von suicuique

>Als jemand dessen Eltern schon lange Rentenbezieher sind bzw. waren, ist mir halt folgender Punkt aufgefallen. Mit dem Alter nimmt der Geldbedarf eher ab. Man reist weniger bis gar nicht. Man kauft sich praktisch nichts mehr. Man geht immer weniger Essen. Geld was man davor für Lifestyle ausgeben konnte, bleibt übrig (wie gesagt: meine erlebte Blase wie es laufen kann).

Ich kann dem nur uneingeschränkt zustimmen. Meine Eltern haben zum Teil höhere Kosten, da jetzt auch wochtags tagsüber geheizt wird, es wird eine Mahlzeit (Mittagessen) mehr gekocht. Das hat dazu geführt, dass meine Eltern doch noch eine neue Küche gekauft haben. Es gibt eine Reise mehr im Jahr und mehr Familienbesuche. Für ihr Diabetes (erst in der Rente erkrankt), zahlen fast alles selbst. Sensoren, Apps etc. zahlt die Kasse nicht.

Das Bad ebenerdig und alterstauglich zu machen, haben sie erst jetzt in der Rente gemacht. Dazu gehen sie mehr essen als früher, neue Hobbies wie Mitgliedschaft im Lauf Club und Fitnesstudio. Das sind alles Aktivitäten, die sie unter der Woche machen. Sie haben ja mehr Zeit. Man sieht es auch am Tacho, dass Auto wird viel mehr bewegt als vor der Rente. Die fahren nächsten Monat mit dem Auto in die Normandie, sowas habens als Berufstätige niemals gemacht. Im Job hatte meine Mutter ein Jobticket, die Fahrkarten für den Öffi muss sie selber zahlen.

Rente bedeutet weniger Geld und mehr Zeit.

>Im Laufe der Zeit wandert immer mehr Geld gleich oder später als Erbe zu den Kindern und Enkeln. Großelterliche Transferleistungen quasi.

Ja, das stimmt.

>Status quo:
>Wer viel in die gRV einzahlt (bis zur BBG) kriegt mehr als diejenigen die weniger eingezahlt haben. So gibt es eine gewisse Bandbreite an Rentenhöhen.
>Auch nach oben gedeckelt (über die RV BBG). Soweit so gut.
>
>Rentenanpassungen ("Rentenwert") sind an die Entwicklung der Löhne gebunden. Und wirken auf die gesamte bezogene Rente. IMO(!) wäre es zumutbar wenn die Rentenanpassung lediglich auf eine "Anpassungsgrente" (sagen wir mal 1.500 EUR / Monat) wirkt und der Überhang ohne Anpassung bleibt.
>Bei 3 % Anpassung p. a. sieht es aktuell so aus:
>Rente A mit 1.000 beträgt nach 20 Jahren mit 87: 1.754 EUR
>Rente B mit 2.000 beträgt nach 20 Jahren mit 87: 3.507 EUR
>
>Würde man die Anpassung beschränken (Anpassungsgrenze Start: 1.500 EUR mit  sagen wir mal ebenfalls 3 % Trend) sehe es nach 20 Jahren so aus:
>Rente A mit 1.000 beträgt nach 20 Jahren mit 87: 1.754 EUR
>Rente B mit 2.000 beträgt nach 20 Jahren mit 87: 3.130 EUR
>
>Altersarmut bleibt davon unberührt weil Renten unter der Anpassungsgrenze davon nicht betroffen wären.
>Einzahlungsleistungen in die gRV wären eingangs so berücksichtigit wie bisher auch.
>Die Rentenschere zwischen kleinen und großen Renten würde aber zusehends kleiner werden.


Das klingt nach einem guten Mechanismus. Müsste man aber nicht wenigstens die Inflation mitnehmen oder siehts
>
>Klar, ist jetzt kein riesiger Effekt, aber auf Dauer spürbar.
>Und wird, zumindest meiner erlebten Lebenswirklichkeit was Geldbedarf im Alter angeht, durchaus gerecht.


Den sehe ich nicht. Ich bin mir SEHR sicher in der Rente deutlich mehr für Hobbies wie Videospiele, Essen und Reisen auszugeben, schlicht weil ich mehr Zeit habe.

>Wird jemand ähnliches umsetzen? Im Leben nicht ...

tja. :-(


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