Thema:
Re:Fazit für Merz nach dem AfD-Erfolg in Sonneberg flat
Autor: hellbringer
Datum:28.06.23 11:27
Antwort auf:Re:Fazit für Merz nach dem AfD-Erfolg in Sonneberg von ChRoM

>Ich weiß nicht, wieviel Sinn es macht, hier zum Thema Bargeldverbot abzubiegen, aber unwidersprochen will ich diese Behauptung nicht stehen lassen. Erstens betrifft eine mögliche Bargeldabschaffung jeden einzelnen, weil Bargeld für Otto-Normalverbraucher die einzige Möglichkeit ist, Nationalbankgeld zu halten.

Die "Bargeldabschaffung" ist eine Erfindung der FPÖ. Es gibt sie nicht. Man will damit den Leuten Angst machen, aber im Endeffekt gehts ihnen nur darum, das hohe Bargeldsummen nicht reglementiert werden (warum wohl?).

>Das Geld auf Deinem Bankkonto/Sparkonto etc. ist im Endeffekt nur eine Forderung an die Bank.

Bargeld ist bedrucktes Papier, und nicht mehr. Wenn der Staat hergeht und von einem Tag zum anderen das Bargeld für ungültig erklärt, kannst es verbrennen oder dir damit den Hintern auswischen. Jeglicher Wert von Geld, egal ob physisch oder elektronisch, ist rein virtuell und existiert nur solange man es so entscheidet.

>Der zweite Aspekt ist, dass es reichlich naiv ist, Bargeld nur den "Betrügereien der Reichen" zuzuordnen. Schwarzarbeit ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen (tm) und gerade der berühmte kleine Hackler verdient sich schwarz was dazu.

Das sind dann aber kleine Summen, die davon gar nicht betroffen wird. Und falls ein "Hackler" mehrere Tausend Euro pro Monat schwarz verdient, dann finde ich das nicht mehr OK und sollte eindeutig verhindert werden. Wie kommen andere Leute, die 1.500 Euro im Monat verdienen, dazu Steuern zu zahlen, und andere, die das Vielfache kriegen, zahlen dafür keine Steuern?

>Als gelernter Österreicher weiß ich, dass eine "Millionärssteuer" nur zwei mögliche Ausgestaltungen hat. Entweder man zielt tatsächlich auf die wirklich Reichen ab, dann wird aber nix zu holen sein, weil die genügend Gestaltungsmöglichkeiten haben und notfalls ins Ausland gehen.

Dann sollen sie halt ins Ausland gehen. Es ist ja nicht so, als würden sie der Gesellschaft hier einen Mehrwert bringen.

>Oder man gestaltet sie so, dass es eben doch die Mittelschicht trifft, die nicht auskommt.

Spannend, wie man eine "Millionärssteuer" auf die Mittelschicht anwenden will. Für mich zählen Millionäre nicht zur Mittelschicht.

>So wie jetzt schon bei der Kapitalertragssteuer, die jeder Otto-Normalbürger auf seine eh schon unter der Inflationsrate liegenden Sparbuchzinsen zahlt, während die wirklich Reichen ihre Gestaltungsmöglichkeiten haben. Die Kest auf Sparbuchzinsen auch mal als angeblicher Beitrag zur Steuergerechtigkeit eingeführt. Von der SPÖ ...

Naja, im Grunde ist es schon gerechter, dass jemand mit einem fetten Sparbuch mehr Steuern zahlt als die Oma, die 100 Schilling pro Monat aufs Sparbuch fürs Enkerl legt. Die Zeiten waren auch andere und man hat was davon gehabt, dass man viel Geld (also gebundenes Kapital, das nicht in der Wirtschaft landet) am Sparbuch liegen hatte. Aus heutiger Sicht macht das natürlich überhaupt keinen Sinn mehr. Und dass die wirklich Reichen das umgangen haben, das ist natürlich auch nicht super.

Wie gesagt, ich bin auch nicht mit allem zufrieden, was die SPÖ macht. Eher im Gegenteil, ich hasse die Wiener SPÖ und deren starrsinnige Politik, die überhaupt nicht auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht, sondern es nur darum geht den anderen Parteien eins auszuwischen. Aber das ist für mich halt auch kein Grund zu ÖVP oder FPÖ zu gehen, weil die machens definitiv noch schlimmer.

>Ich verfolge deen altmodischen Ansatz, Steuern auf Arbeit zu senken, statt die Menschen mit einer populistischen "Reichensteuer" ruhigzustellen.

Und das macht die ÖVP? Wäre mir bis jetzt entgangen. Denen gehts ja mehr darum Eigentum zu schützen. Also die Leute, die eh schon genug haben.


< antworten >