Thema:
Habe selbst ca. 10 Jahre darum kämpfen müssen flat
Autor: Pixelfresser
Datum:14.06.23 23:16
Antwort auf:Pfui: Tortur bei Arbeitsunfähigkeit (und wichtige Frage) von Xtant

(mit kurzen Unterbrechungen, zum Ende dann Klage vor Sozialgericht). =)

Fazit: Bei mir war es den ganzen Stress nicht wert.

Ist deine Freundin Mitglied bei einem Sozialverband (VdK oder SoVD)?
Vor denen hat die Rentenversicherung wenigstens etwas Respekt. Ohne hat man wohl eh keine Chance, etwas zu erreichen. Die kümmern sich dann um den ganzen Papierkram mit Behörden & Ärzten, um Widersprüche und so weiter.


Ich war in der Zeit bis hin zum Sozialgericht bei über 50 Ärzten (könnten sogar fast 100 gewesen sein). Ein Experte schaut nur auf den Bericht des Anderen, untersucht wurde ich zum Ende hin fast eh nicht mehr. Zum Teil wurden über 15 Jahre alte Berichte als aktueller Status herangezogen (noch damals von den Hartz IV-Zwangsuntersuchungen durch Amtsärzte). Am Ende bestätigten mir mehre Ärzte (auch Amtsarzt), dass ich weder Arbeits- noch Erwerbsfähig bin und zwar in vollem Umfang.

Genutzt hat es am Ende aber dann doch alles nichts, weil meine Anwältin vom Sozialverband heftig mit dem Sozialrichter rumgeturtelt hat (hatten wohl 'ne Affäre) und sich alle außer mir, d.h. der Richter, meine Anwältin vom SoVD und der Abgesandte von der Rentenversicherung darauf geeinigt haben, dass ich die Klage vor dem Sozialgericht zurückziehen soll (muss), obwohl ich vollen Anspruch hätte.

Grund: Mich würde es finanziell noch viel schlechter als ALG2 treffen, da ich mein Auto abgeben müsse (war mein 1994'er Citroen ZX, der nun vor ein paar Monaten eh 'nen Totalschaden hatte - bin also nun sowieso ohne Auto) und ich weniger Geld bekommen würde, weniger Schonvermögen hätte und so weiter. Es wäre also eh in meinem Interesse, wenn ich alles zurücknehme (ich bin also einfach nur zu dumm dieses zu erkennen und hätte erst gar nicht einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeit stellen sollen).

Mir hat man dann eine Woche Zeit gelassen, eine Rücktrittserklärung zu unterschreiben, ansonsten hätte man dafür gesorgt, dass ich plötzlich wieder als "kerngesund" eingestuft werde, da man sich dann auf ganz alte Befunde/Bericht von vor 15 Jahren bezieht, denen der Richter mehr glauben schenkt, als denen von anderen Ärzten danach. Geile Sache! =) Habe am Ende dann unterschrieben und alles als "Epic Fail" abgehakt. Immerhin lässt mich nun das Amt schon seit über einem Jahr in Ruhe, was Zwangsmaßnahmen angeht (bin weiterhin im ALG2, bzw. nun Bürgergeld).

Was die Gesundheit etc. angeht, habe ich das nun auch alles abgehakt. Habe fast 24h durchgehend Schmerzen und bin extrem schlapp, bin ständig bei Ärzten/Krankenhaus, nehme brav meine Tabletten und warte auf den Tod. Ich muss nur noch so lange durchhalten und die Zähne zusammenbeißen, wie ich meinen Vater pflege (Mutter ist schon Ende 2021 gestorben, d.h. ich pflege jetzt nur noch meinen 85j. Vater).

Mein Tipp also: Gut überlegen, ob man sich den ganzen Stress mit der Rentenversicherung und die Rennereien/Arztbesuche antun will.
Wenn ja, dann bitte gleich mit Hilfe vom Sozialverband (kostet aber jährliche "Mitgliedsgebühr", m.M. nach lieber VdK als SoVD dafür wählen).


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