| Mein Sohn(6) wär heute beinahe überfahren worden |  |
Sind mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und mussten an einem Punkt eine Landstraße außerorts (70 oder sogar unbeschränkt an der Stelle, weiß ich grad nicht genau, der übergang gehört aber zur offiziellen Radstrecke) überqueren, die wir schon mehrfach in der Vergangenheit überquert hatten, war auch kein Problem bis dahin, immer artig angehalten, geguckt und rüber wenn kein Auto zusehen war.
Heute dann ein Alptraum jedes Elternteils: Wir beide fahren auf den Übergang zu, ich halt an sag noch (vielleicht etwas leise) "so jetzt stop". Und Sohnemann wird zwar zunächst langsam, aber während ich dann schon die Verkehrssituation observieren will seh ich wie er im Augenwinkel an mir einfach vorbeifährt.
Innerhalb weniger Sekunden spielt sich dann folgendes ab:
Da von beiden Seiten Autos kommen brülle ich sofort nur noch mehrfach "Stop", gegriffen krieg ich ihn nicht mehr und mein Hirn macht schon überlegungen wie ich ihn schnellsten zurückkriege, da von links verkehr kommt (Verkehr etwas weiter weg noch, hätte er sofort angehalten hätte er noch auf der Spur für den von linkskommenden verkehr gehalten). Da realisier ich das er trotzdem weiterfährt, wo von rechts dann recht schnell ein Auto ankommt und mein Kopf schon direkt errechnet, dass das ihn jetzt komplett ummähen wird, wenn das Auto nicht JETZT bremst. Kurz noch überlegt auch davor zufahren um ihn irgendwie zu schützen/wegzureißen, aber das wär mit Antritt zeitlich gar nicht mehr möglich gewesen und am Ende wär ich es dann gewesen, der tatsächlich umgefahren worden wäre so wie es sich abgespielt hat.
Denn Gott sei Dank hat die (jüngere) Fahrerin des Autos top reagiert, ne Vollbremsung hingelegt, so dass er es grad um millimeter rübergeschafft hat und sie ihn im Zweifel auch eher nur noch leicht touchiert hätte. Hat auch nur durchgeschnauft und ist sofort weitergefahren, nicht geschimpft oder auch nur bösen Blick gemacht. Aber ne halbe Sekunde später reagiert und er läg jetzt mindestens im Krankenhaus, tausend Dank daher an die Fahrerin unbekannterweise.
Sohnemann meinte er hätte mich nicht gehört, immer wieder erstaunlich wie da manche Aussetzer des Hirns passieren. Denn eigentlich ist er einer von der ängstlichen Sorte und wartet sogar manchmal lieber mit dem überqueren einer Straße (auch zu fuß) wo man ganz locker gehen kann oder sogar schon vorgegangen ist. Aber hier war er in dem Moment in seinem ganz eigenen Film, nichts gesehen, nichts gehört, weder mich noch die Autos.
Die Szene geht mir auch echt nicht ausm Kopf und obwohl an Ende niemandem was passiert ist, bleibt da ein gewisser Schock haften. In dem Moment der Realisation das er einfach weiterfuhr, ich also ihn im Fokus hatte, wusste ich nichtmal wo das Auto von rechts war und hatte in dem Moment schon das Bild vor Augen ala [https://youtu.be/AM37_ZO3nIs?t=40]
Also eins seiner 1ups ging da echt heute drauf bzw. Lotto brauch ich wohl erstmal nicht spielen, das Glück ist aufgebraucht.