Thema:
Re:Fragt sich nur wer hier wen trollen will flat
Autor: thestraightedge
Datum:04.05.23 12:37
Antwort auf:Re:Fragt sich nur wer hier wen trollen will von Telemesse


>Mich nervt generell die immer stärker propagierte Spaltung der Gesellschaft. Veggies vs. Fleischesser, Radfahrer vs. SUV Stadtpanzerpiloten, Wärmepumpengötter vs. böse Fossilheizungsbetreiber, Wokies vs. Boomer u.s.w.. So ist es aber in der Realität meist gar nicht. Die meisten Menschen befinden sich einfach irgendwo dazwischen, essen gerne mal Verggie aber ab und auch mal ne Bratwurst, die fahren viel mit dem Rad und haben trotzdem einen Q5 weil das einfach ein bequemes und geräumiges Familienauto ist, die sind in manchen Dingen konservativ, woanders aber eben auch inovativ und progressiv. Die medial erschaffenen Schubladen in die man alle einsortieren möchte gibt es so einfach nicht.
>Und imo das wichtigste: Die Menschen sind nicht doof und können meist noch selber denken. Die wollen nicht permanent belehrt und erzogen werden und nicht nur noch angeblich alternativlose Vorschläge abnicken dürfen weil sie sonst direkt als Demokratiefeinde diffamiert werden. Das nervt alles nur noch und führt dazu das sich auf Twitter & Co. alle nur noch die Köpfe einschlagen und eine AFD immer populärer wird.
>Deswegen: Laßt die Leute essen was sie wollen. Veggie kommt ganz von selbst immer mehr und ist gerade bei jungen Leuten immer populärer. Da muss ich nichts verbieten und auch nicht versuchen Leute umerziehen zu wollen. Macht den Strom endlich günstig und alle werden von ganz alleine E-Autos und Wärmepumpen kaufen. Hört auf jeden Tag Weltuntergangsparanoia zu schüren um mit Angst und Panik jedes noch so dumme Gesetzvorhaben durchdrücken zu wollen. So motiviert man niemanden und wird spätestens bei den nächsten Wahlen eine saftige Quittung erhalten. Da ist die Bratwurst eben nur ein Symbol für die brennende Lunte auf die ständig noch fleißig draufgepustet wird.


In Teilen würden Dir viele zustimmen, Debatten müssen entzerrt werden.

Das Thema Fleisch vs. Veggie passt aber nicht in die Aufzählung, v.a. nicht im vorliegenden Fall. Du argumentierst sogar paradox: sagst, es müsse im Sinne von liberalen Möglichkeiten den Menschen keine Vorgaben gemacht werden - kritisierst aber, dass hier keine Kälber auf den Tisch kommen, und das geht ja nicht, das wäre ja ein Verbot!?

Dass eine Wurstkoalition Veranstalter und Caterer zur Fleischeslust zwingen will, ist einfach unfassbar. Es wurde gut begründet, warum die Essensauswahl so geplant wurde; es gibt kein absurdes Grundrecht auf Industriefleisch beim Kulturfest. Hier wäre die Debatte eigentlich beendet.

Stattdessen macht mans zum Politikum, und Schnitzel-Jochen krakelt von Unterjochung.

Grundsätzlich ist es schon lange nicht mehr so, dass irgendwelche Veggies und Veganer bekehrend durch Social Media lavieren oder solcherart Prozesse anstreben. Ja, passiert noch, Ausnahmen bestätigen die Regel - aber schau Dir mal die Postings von Metzger Müller aus Saarbrücken oder Frosta an, zur neuen Tk-Haxe.
Und schau Dir dann den Kommentarbereich von Bofrost an, die einen neuen veganen Burger aus Erbsenprotein vorstellen. 680 Kommentare, 95% hämisch, hasserfüllte Antiveggie-Kommentare. Komplett irre, wie die Debatte insbesondere aus den konservativen "nix darf sich ändern"-Besitzständen heraus befeuert wird. Und genau in dieser Richtung ist dieser Vorgang hier symptomatisch.


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