Thema:
Augen-OP Pech, dann Corona-Pech, dann Pech Pech! =( flat
Autor: Pixelfresser
Datum:25.04.23 23:58
Antwort auf:Was ich noch sagen wollte - Nummer 267 von Pfombo

Wollte es erst in den Hui/Pfui-Thread setzen, aber weiß ja noch nicht ob endgültig "Pfui" oder doch noch ein Glücks-Hui kommt! =)

Achtung, langer Text, eklige Bilder!
Wer sich wundert, warum ich kaum noch etwas schreibe:


Hallo, ich hatte ja schon vor einiger Zeit mal erwähnt, dass ich 'n neues Auge brauche (also eher gesagt 'ne Katarakt-OP mit neuer Linse, da mein Grauer Star doch sehr fortgeschritten war... habe die letzten Jahre auf dem Auge fast nichts mehr gesehen).

Nun, im letzten Monat am 22.03. habe ich dann die OP gehabt: die kostenlose Version mit Auge an drei Stellen aufschneiden, alte Linse mit Haken zerreißen, Rest mit Ultraschall zerkleinern, absaugen und die neue Billiglinse reinfriemeln. =)

Vorher gab es jede Menge Untersuchungen (auch beim Hausarzt mit EKG, Blutbild etc.), die Untersuchungen vorher auf diab. Retinopathie etc. waren auch alle ok, für die Laserausmessung (weil die "kostenlose" Variante natürlich NICHT funktionierte) habe ich auch ca. 130€ abgelatzt... also sollte doch alles geklappt haben... dachte ich! =(

Nach der ersten Kontrolluntersuchung sah alles ok aus (laut Augenarzt, der mich auch operiert hatte). Nebenwirkungen der Tabletten hatte ich nur Geschacksveränderungen, aber die sollten ja nach einem Tag weggehen (taten sie auch). Ich bemerkte nach Gabe der Augentropfen aber, dass ich mit dem oper. Auge keinen Text lesen konnte (es fehlten überall Stellen in den Buchstaben) und Linien waren total krumm und schief (bes. Fliesen auf dem Boden z.B. -> siehe auch Amsler Gitter Test). Zudem habe ich durch das Kortison (Prednisolon 4x t#gl.) starke Nebenwirkungen bekommen (riesige Wasseransammlungen im Körper, Ödem am Bauch, ca. 8kg in 2-3 Tagen zugenommen, dann Atemnot).

Da der Augenarzt über Ostern geschlossen hatte (Urlaub), sollte ich zur 2. Kontrolluntersuchung nach Bremen (ca. 30km/Fahrt) ins Augenzentrum. Die Ärztin dort wusste aber auch nicht so recht weiter und vermutete schon ein Makulaödem, weshalb ich die Nevanac-Tropfen (Nepafenac) doch noch nicht absetzen solle, aber immerhin das Kortison wegen der schweren Nebenwirkungen weglassen durfte. Zwei Tage danach hatte ich das ganze Wasser auch wieder ausgepinkelt und mein ursprüngliches Gewicht zurück. =)

Am 13.04. war dann wieder bei meinem Augenarzt die 3. Nachuntersuchung fällig, wobei der Arzt aber wohl immer noch im Urlaub war. Eine Vertretungsärztin hat sich dann mein Auge angeschaut und zusätzlich gleich 'ne OCT (Optical Coherence Tomography) vom Auge gemacht. Und tja, was zu erwarten war: ein Makulaödem! =( Am unteren Teil der Netzhaut im Bereich des schärsten Sehens ist eine fette Blase zu sehen (das Ödem). Normalerweise sieht die Makula auf dem Bild aus wie 'ne Grube, bzw. wie ein Tal zwischen zwei kleinen Hügeln. Auf dem op. Auge ist da nix mehr mit Grube und Hügelchen... da ist nur noch ein schiefer Müllberg ohne Grube!

Die Ärztin hat natürlich gleich alle Fragen abgewehrt, von wegen "Nein, kann nicht durch die OP gekommen sein!", "Sie haben Unterschrieben, dass sie blind werden können oder sogar sterben können!", "Das ist bestimmt schon länger durch Diabetes!". Hmm, ich war immer regelmäßig zur Diabetes Vorsorge bei denen, letzte Untersuchung im Januar ohne Probleme, danach die vorbereitenden Untersuchungen auch alle ohne Probleme. Das hätte denen doch auffallen müssen, wenn dort etwas gewesen ist, oder? Sie meinte, das hat man dann wohl nicht gesehen, weil der Graue Star schon so fortgeschritten war! =( Warum schreiben die denn dann im Untersuchungsprotokoll (für meinem Hausarzt), dass ALLES ok ist und eine Retinopathie etc. ausgeschlossen wurde?

Naja, am 03.05. wird nun noch eine Fluoreszenzangiographie (Farbstoff spritzen und schauen, wie und wie schnell sich die Farbe im Auge verteilt). Bei feuchter Makuladegeneration wohl dann 1x/Monat Spritze ins Auge und hoffen, dass es nur langsam fortschreitet und nicht total erblindet. =( Wenn es doch von der OP kommt (wie es laut Netz doch noch vorkommt), kann es sich evtl. von selbst zurückbilden. Also abwarten! =(

Zu meinem Glück habe ich bei dieser Untersuchung am 13.04. viel Zeit im Wartezimmer verbringen dürfen. Dank gefallener Maskenpflicht saß mir ein rotzender und niesender Patient ohne Maske gegenüber (ich hatte noch eine auf), der mit den Worten "Wir müssn noch umbedinkt Bier kaufen!!! Der Arzt hat gesacht ich soll vieeeeel trinken, hehehhsuthustheheröchelschnauf wegen Corooona!!!" lustig sein wollte. Ich dachte erst, der meint es nur im Scherz, aber drei Tage später war ich dann positiv auf Omikron getestet. Vielen Dank!

Ich war am 17.04. zum Hausarzt, der hat wegen 3-monatiger DMP Untersuchung eh grad Blut bei mir abgenommen, zur Sicherheit dann noch ein EKG gemacht und am Abend, als er die Blutwerte vom Herz hatte gleich mal bei mir anrufen lassen: Ich solle SOFORT ins Krankenhaus, Notaufnahme, darf auf KEINEN FALL selbst fahren. Die Unterlagen wurden schon alle ans Krankenhaus gesendet! Geilo! =( Zwei Werte (habe ich später gesehen) waren extrem erhöht, was z.B. auf frischen Herzinfarkt etc. hinweisen kann (aber bei Omikron und auch anderen Grippevarianten wohl i.d.R. auch genau so erhöht sind).

Tja, dann 6-7 Stunden in der Notaufnahme verbracht, EKG, Röntgen Thorax (wegen vorherigen Wasseransammlungen durchs Kortison, was Hausarzt mir nicht glaubte - er dachte wohl an Lungenentzündung, da ich auch Fieber hatte... aber durch Corona), dutzende Blutabnahmen (weil es nicht so gut klappte und die Schwester mir 'ne Vene zerrissen hatte, d.h. das Bett habe ich total vollgeblutet und versifft)! =)
Nach 'ner Infusion und Paracetamol per Tropf gings mir aber recht gut und die Organuntersuchungen waren auch ok. Ich wurde dann um 2 Uhr mitten in der Nacht rausgeworfen. Tja, Taxis fahren hier auf dem Land keine (und lt. Krankenhaus besonders nicht Passagiere mit Corona)! Ich habe gottlob noch meinen Vater aus dem Bett klingeln können. Ist zwar auch nicht optimal, da der in den letzten Wochen auch immer wieder nachts mit Rettungswagen abgeholt wurde (Herzprobleme), aber was willste machen! =)

Beim Hausarzt waren die natürlich sehr überrascht, als ich denen am nächsten morgen den Entlassungsbericht übergeben habe: "Wir haben doch EXTRA aufgeschrieben, dass sie stationär aufgenommen und mindesten für ein paar Wochen überwacht werden sollen!!! Na, sind sie denn telefonisch erreichbar? Kann sein, dass wir sie gleich wieder anrufen und sie wieder ins Krankenhaus müssen!"

Hmm, heute haben sie sie sich wieder gemeldet. Ich soll 'ne Überweisung zum Kardiologen (im Krankenhaus) rausholen und am 02.05. habe ich dann dort 'nen Termin. Naja, mal sehen was noch kommt. Pech mit Auge, Pech mit Corona (und nur weil Immunsystem durch Kortison geschwächt & Nieshuster im Wartezimmer beim Augenarzt).

Zu allem Unglück hat sich nun natürlich auch mein Vater angesteckt (koche ja seit ca. 20 Jahren für meine Eltern, Mutter hatte Alzheimer-Demenz und ist dann nach langen Qualen Ende 2021 gestorben, danach leider auch noch deren Hund sehr qualvoll mit vielen epilept. Anfällen über Monate, dann ging's meinem Vater verständlicherweise oft sehr schlecht - viele, viele Nächte mit Rettungswagen/Krankenhausaufenthalten etc.). Ihm geht's nun mit Corona aber immerhin erstaunlich gut (ist genau wie ich auch mehrfach geimpft). Ich hoffe mal das Beste! Zusätzlich (als wenn es nicht langsam reichen würde) erzählt mir vorhin mein Vater, dass mein Schwager (wohnt hier ein Haus weiter mit meiner Schwester) nun auch noch Krebs hat, der schon streut. Er hatte wohl in letzter Zeit oft Rückenschmerzen und es wurde nun beim CT entdeckt.

Ehrlich, die letzten Jahren waren/sind echt schon heftig! =(

Wer noch drei Bildchen (in einem Bild) der "Verstümmelungen" durch die suboptimale Blutentnahme sehen möchte (und nein, es ist keine Farbe, es sind "blaue" Flecken):
[https://i.ibb.co/xXMpHjv/blutabnahme.jpg]

Und hier noch 'ne verstörende Story aus der Wartezeit im Notfall-Isolationsraum:


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