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| Autor: | Matt | ||
| Datum: | 20.04.23 16:27 | ||
| Antwort auf: | FUCK CANCER HOCH 10 von Tota | ||
Meiner Frau geht es besser. Zu rund 95%, das ist die eigene Einschätzung, sind alle Funktionen wieder da. Die Schmerzen sind weitestgehend verschwunden. Dies ist das Ergebnis von 3 x Chemo (alle drei Wochen), 2 x Immuntherapie (alle drei Wochen, zusammen mit der Chemo) und 10 Bestrahlungen des Kreuzbeins (2 Wochen lang, jeweils Mo-Fr, Beginn rund eine Woche vor der ersten Chemo). Viele Fragen sind weiter unbeantwortet, da die behandelnde Ärztin wenig kommunikativ ist. Daher hatten wir uns entschlossen eine Zweitmeinung einzuholen. Wohlgemerkt sind wird der Meinung, dass erstmal alles richtig gemacht hat wurde und zweifeln auch nicht an der Diagnose des Adenokarzinoms der Lunge. Was seltsam war, ist die Tatsache, dass die Ärztin plötzlich nur noch von einer Metastase im Kreuzbein spricht und die anderen vier Knochenmetastasen plötzlich kein Thema mehr sind, ebenso wie die Metastasen in Leber und Niere. Irritiert hat uns auch, dass die Chemo nur mit 80% läuft und es nur vier Zyklen werden, obwohl der Tumor nach der zweiten Chemo bereits über die Hälfte geschrumpft ist. Jedenfalls ist laut Zweitmeinung alles OK und wir sollten uns ohnehin mehr um die Meningosis Carzinomatosa sorgen. Moment was? Die Diagnose findet sich in einem der Arztbriefe, wurde aber uns gegenüber nicht angesprochen. Auch die Behandlung deutet nicht darauf hin, dass man gegen diese vorgeht. Daher fragen wir uns nun, ob es diese tatsächlich gibt oder nur angenommen wird, da es eine gewisse statistische Wahrscheinlichkeot gibt, weil es den Primärtumor gibt und verdächtige Werte im Liqor(Hirn/Rückenmark). Heute hatten wir Nachbesprechung mit den Radioonkologen und da ich weiß, dass diese eine Meningosis Carzinomatosa auch bestrahlen können, habe ich mal nachgefragt, was sie von der Diagnose halten. Die erste Reaktion war, dass die Diagnosen selbstverständlich recht sicher seien, da man ja alles untersucht hätte und die Nachweise im Liqor vorhanden seien. Als ich dann aber darauf hinwies, dass die Diagnose fehlerbehaftet sein kann, da bereits die Untersuchung nicht korrekt durchgeführt wurde und außerdem keine Bestätigung durch ein MRT stattfand, konnte der Arzt das kaum glauben, hat die Akte gelesen und mußte dann feststellen, dass ich recht hatte. Nun hat der Radioonkologe an der behandelnden Ärztin vorbei drei Termine für MRTs angesetzt und schaut sich das an. Klar, man kann das nicht ändern, sollte es so sein, dass die Meningosis Carzinomatosa vorhanden ist. Aber man kann dann zumindest behandeln bzw. handeln, sollten sich Symptome einstellen. Außerdem mußte ich die behandelnde Ärztin dazu drängen, dass man auch die Verdachtsstellen weiter beobachtet und nicht nur den Primärtumor. Das hat sie dann auch zugesagt. Vorhin dann auf der Überweisung wieder nur CT/MRT des Thorax und des Beckens. Die Leber, Niere, die Lendenwirbelsäule, alles nicht auf dem Plan. Zum kotzen. Ich habe den Eindruck, dass die Ärztin davon ausgegangen ist, dass meine Frau binnen weniger Wochen sterben wird. Tatsächlich fährt Frau Matt wieder Fahrrad, ist gestern alleine mit dem Auto zur Chemo gefahren und Schmerzmittel nimmt sie auch fast keine mehr. Verrückt. Man darf aber nicht annehmen, dass sie geheilt ist oder die Besserung von Dauer ist und nun nachlassen. Gott sei Dank hat man aber mit mehreren Ärzten zu tun und diese scheuen nicht davor zurück eben mal die Diagnose des Kollegen zu hinterfragen oder zu ergänzen. Da muss man echt dankbar sein, dass unser Gesundheitssystem so ein Chaos ist und dass hier der Datenschutz so hochgehängt wird, denn was der eine Arzt gerade macht, davon wird die behandelnde Ärztin nichts erfahren, bzw. erst wenn die Ergebnisse da sind und ggf. behandelt werden muss. Der Arzt macht das also vor allem um uns bestmögliche Gewissheit zu geben. |
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