Thema:
Re:Pfui: Pflegeberufe flat
Autor: waldmeister
Datum:23.01.23 18:07
Antwort auf:Pfui: Pflegeberufe von LustigesWiesel

>Es ist wirklich eine Qual...
>Nach der Elternzeit, dachte meine Frau im letzten Frühjahr, das sie von der Uniklinik ins 6 km entfernte Krankenhaus wechselt, um Fahrzeit zu sparen und Erreichbarkeit wenn etwas mit unserer Tochter sein sollte zu erhöhen.
>Und ehrlich was in dieser Klinik abgeht ist einfach lächerlich, ich sagte meiner Frau von Anfang an, das sie sich immer bewusst sein soll, das sie als dringend benötigte Person am längeren Hebel sitzt, brachte trotzdem nichts.
>
>Mal ein paar Ausschnitte, sie könnte alleine von den Überstunden 4 Monate Zuhause bleiben, und das obwohl sie nur jedes zweite Wochenende Fr/Sa/So arbeitet (wir bekommen gerade keinen Kindergartenplatz und haben keine Verwandten in der Nähe). Sie bekommt Freitag morgen den Plan wie sie Fr/Sa/So arbeitet, auf die Anmerkung das man so ja kein Leben Planen kann, bekam sie die Antwort das man an den Tagen ja eh nichts vornehmen würde, da man ja weiß das man arbeitet :D
>Obwohl Einstellungsvorraussetzung war nur am Wochenende Dienst zu haben, wurden Nachtdienste von So auf Mo eingeteilt, bei Feiertagen wurde einfach davon ausgegangen, das ich Zuhause wäre, und sie auch eingeteilt. Es fand überhaupt kein Einlernen statt, was meine Frau am meisten störte, da sie dafür und die Dokumentation aller Schritte an der Uni zuständig war.
>Es wurde meine Frau aber auch andere in persönlichen Gesprächen genötigt sich doch mal der Arbeit anzupassen, bei einigen wohl in so harschen Worten das diese heulend durch die Klinik liefen und viel mehr...
>
>Meine Frau ist da noch relativ entspannt gewesen, merkte aber als sie von einer alten Kollegin gefragt wurde wie es sei, und sie mit schrecklich antwortete, das sie sich wieder umgucken muss.
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>Das Krankenhaus (kein besonders großes) schreibt momentan über 40 Stellen aus, und geht trotzdem so mit den Mitarbeiter*innen um, ich kann sowas nicht nachvollziehen. Meine Frau meinte, das von 5 Leuten die letztes Jahr da wären, keiner mehr in einer der Abteilungen wäre, und die meisten nicht mehr im Haus.
>
>Ich persönlich verstehe nicht wie man in einer eigentlich so schlechten Lage noch solch ein Benehmen aufweisen kann. Da nehme ich aber auch die Gewerkschaften in Haftung, die viel zu wenig gemacht haben. Schlussendlich sind ja auch wir als Patienten  die Leidtragenden, wenn man uns aufgrund Unterbesetzung direkt nach der OP nach Hause schickt oder aber bestimmte Leistungen garnicht mehr gedeckt werden können.


Ist deine Frau Krankenschwester?
Imho ist da schon ein gewaltiger Unterschied zu den Pflegeberufen in der Altenpflege.
Ich kenne Krankenschwestern, die verdienen mehr als ein Arzt in den ersten Jahren.
Und imho sind die Privatisierung und die ganzen Abrechnungszwänge eher der Grund warum man schneller aus dem Krankenhaus entlassen wird und nicht vorrangig fehlendes Personal.


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