Thema:
Kontrollfreaks als KollegInnen? flat
Autor: Boabdil
Datum:22.01.23 19:13
Antwort auf:Der Job Thread: Da hinten kommt die Rente von Bandit

Bei uns läuft sowohl im Tagesgeschäft als auch Projektgeschäft das meiste wirklich vollkommen eigenverantwortlich ab. Die Mitarbeiter haben ein zugewiesenes Themenpaket und können ihren Arbeitsalltag selbst frei strukturieren. Der Chef ist eher Coach und unterstützt nur, wenn man ihn braucht. Da ich mittlerweile auch ein viel zu vollen Terminkalender habe, priorisiere ich selbst an welchen Terminen ich teilnehme und an welchen nicht.

So arbeite ich seit über 6 Jahren und möchte niemals wieder in alten Arbeitsstrukturen werkeln. Aber: Obwohl diese Eigenverantwortung eigentlich mittlerweile Usus bei uns ist, gibt es immer wieder einige (wenige) Kollegen und Kolleginnen, die das so halbwegs torpedieren. Und zwar indem sie ständig irgendwo ein Fass aufmachen (zig Termine, um Arbeitsstände und Fortschritte einzufordern), weil sie der Meinung sind, das bräuchte man ja so.

Oder sie misstrauen den Kolleginnen und Kollegen und fragen ständig wie sie das lösen möchten und jenes. Und wenn es dann eine Auskunft gibt, wird gemeckert. Vielleicht muss ich dazu erwähnen, dass die Mehrheit meiner KollegInnen eher ruhige und umgängliche Menschen sind, die auch häufig nicht entschieden gegen jene Kontrollfreaks vorgehen. Die sind wiederum leider auch sehr kratzbürstig. D.h. es gibt wenig Widerspruch von den "normalen" Mitarbeitern. Ich nehme aber wahr, dass die KollegInnen unter den Kontrollfreaks leiden.

Ich wurde weitestgehend von den Kontrollfreaks verschont, bei mir ist jedoch dann letzte Woche die Hutschnur geplatzt, als mir einer der Kontrollfreaks völlig unsinnige Termine eingestellt hat und mich auch noch während eines Paralleltermins per Teams darauf hinweisen wollte, dass ich jetzt an dem anderen Termin teilzunehmen habe.

Dem Chef ist das Problem durchaus bekannt, er tut aber nicht viel, weil die Kontrollfreaks eben auch bestimmte Skills und Schlüsselfähigkeiten haben, auf die man nicht verzichten möchte. Irgendwie scheut man an dieser Stelle die direkte Konfrontation.

Kennt ihr solche Leute? Wie geht man damit um?


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