Thema:
Re:Hat jemand Zugriff auf diesen Artikel? flat
Autor: Orrpus
Datum:29.12.22 08:43
Antwort auf:Re:Hat jemand Zugriff auf diesen Artikel? von hellbringer

>>Wie rechtfertigt sie die Aussage „Es kommt nicht darauf an, möglichst viel zu bauen“? Oder ist diese Aussage aus dem Kontext gerissen? Welche Lösungen abseits vom Bauen schlägt sie vor? Es gibt meines Wissens nichts, was einen Abwärtsdruck auf die Mietpreise ausübt außer Bauen und/oder Reduzierung der Migration in die Städte.
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>Bauen bringt nichts, wenn die neuen Wohnungen großteils direkt zur Geldanlage aufgekauft werden und dann leer stehen. Es gibt bereits genug Wohnungen, nur da will/kann niemand wohnen, weil zu teuer.
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>Zumindest ist das die Situation hier in Wien.


Und du hältst es in irgendeiner Form für sinnvoll, auf die Berliner Situation mit Wien zu antworten? Das ist tatsächlich und rechtlich doch kaum vergleichbar.
In Berlin gilt das Zweckentfremdungsverbot-Gesetz, nach drei Monaten Leerstand begehst du eine Ordnungswidrigkeit, die mit bis zu 500.000 Euro geahndet werden kann. Zudem kann ein Treuhänder eingesetzt und die Wohnung zwangsvermietet werden.
Wenn der Leerstand doch unbemerkt bleibt, hätte man bei einem Verkauf innerhalb von zehn Jahren den Gewinn zu versteuern, da das Objekt nicht zu eigenen Wohnzwecken genutzt wurde. Der Steuersatz ist der ganz normale Einkommensteuersatz, kann also in dem Jahr der Veräußerung auf 42 oder 45 % steigen zuzüglich Soli und evtl. Kirchensteuer. Auch das andere Einkommen wird in dem Jahr dann so hoch besteuert.
Bei der Vermietung hingegen können die Gebäudeanschaffungskosten steuerlich anteilig abgesetzt werden. Ab dem nächsten Jahr bei Neubauten mit 3 % jährlich, zudem kommt ggf. die steuerliche Förderung zum Mietwohnungsneubau hinzu, womit man bis zu weiteren 20 % der Gebäudeanschaffungskosten absetzen kann.

Das sieht in Wien doch deutlich anders aus, also was bezweckst du mit deinem Beitrag? Hast du wenigstens den verlinkten Artikel gelesen?
Die Überschrift ist nämlich etwas Klickbait. Hier die Passage zum Bauen: "Das schlichte Mantra „Bauen, bauen, bauen“ war schon immer falsch. Es kommt nicht darauf an, möglichst viel zu bauen, sondern absolut darauf, das Richtige zu bauen."


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