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| Autor: | Fred LaBosch | ||
| Datum: | 26.10.22 00:53 | ||
| Antwort auf: | Re:Viele hatten Russisch in der Schule von D@niel | ||
>>das war eine sehr häufige Fremdsprache, die man in der Schule wählen konnte, noch nach der Wende. Wenn man die Sprache lernt hat man einen anderen Bezug zu Kultur und Land. Das wäre mein Erklärungsversuch. > >Der liegt IMO daneben. Wesens hat man Russisch bis zur Wende nicht gewählt, sondern das war Pflichtfach und erste Fremdsprache an der 5. Klasse. Englisch bzw. eine zweite Fremdsprache durfte man ab der 7. Klasse wählen. Das war aber on top, also wer keine zweite Fremdsprache wählte, hatte mehr Freizeit. Russisch war in der Tat Pflicht und ich habe es gehasst, das war wirklich kein zuckerschlecken, aber zumindest hatte ich kurzzeitig eine russische Brieffreundin, die mir immer tolle Briefmarken und so Zeug geschickt hat. :-) >Das Erlernen der russischen Sprache jedenfalls, war keineswegs etwas, wodurch man einen Bezug zu Menschen aus der Sowjetunion bekommen hätte. Denn obwohl immer wieder die Freundschaft der Menschen der beiden Völker geprüft wurde, waren dass reine Lippenbekenntnisse. Die Russen in meiner Stadt waren Soldaten, die schon abgeschieden in Wohnblöcken neben ihrer Kaserne hausten. Man hatte auch keine gute Meinung von ihnen. "Du Russe" war in meiner Kindheit eine gängige Beleidigung. Die DDR hatte jedenfalls kein Interesse die Menschen zusammenzubringen. Und das halt nicht nur für Russen. Auch Kubaner und Vietnamesen wurden schön von den DDR-Bürgern getrennt. > >Ich hatte in den dreizehn Jahren meines DDR-Lebens keinen einzigen persönlichen Kontakt zu einem Russen. Das kann erst viel später. > >Von der russischen Sprache ist bei den meisten bis auf Fetzen nichts übrig geblieben. Wie auch, wenn die allermeisten bitte die Gelegenheit hatten, sie anzuwenden? Im Übrigen ist Russisch zu lernen sackschwer. Mal abgesehen von der kyrillischen Schrift, die eine Eingangshürde darstellt, welche aber überwindbar ist, ist die Grammatik ziemlich komplex. Das lernen zu müssen, ohne die Aussicht auf Anwendung, ist nicht motivierend. Ich kann auch nur noch sagen wie ich heiße und wie alt ich bin, mehr ist nicht hängengeblieben. Aber wir hatten hier mal ein prominentes Forenmitglied, das hätte die Sprache nach 6 Monaten perfekt beherrscht. :-) |
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