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| Autor: | _bla_ | ||
| Datum: | 28.08.22 15:11 | ||
| Antwort auf: | Re:Im Grunde ist es ganz einfach: von Transistor | ||
>>Es ist doch längst nicht gesagt, das es günstiger würde. > >Nicht? Aktuell wird der Preis doch für alle auf den tagesaktuellen Maximalpreis angehoben. Wie soll das noch teurer werden und wie wird das durch das aktuelle System verhindert? >Es verbietet doch auch heute schon niemand den Anbietern von Erneuerbaren höhere Preise anzusetzen. Beim derzeitigen System können alle einfach ihren Grenzkostenpreis angeben und machen Gewinn, wenn die Kraftwerksleistung von irgendjemand benötigt wird, der einen höheren Grenzkostenpreis hat. Man kann versuchen seinen Gewinn zu steigern, in dem man einen etwas höheren Preis angibt, aber das kann sehr sehr leicht nach hinten losgehen. Bei deinem System hingegen macht man praktisch keinen Gewinn, wenn man immer Strom zum Grenzkostenpreis anbietet. Stattdessen wird man sich immer überlegen, wie viel Angebot und Nachfrage vorhanden sein wird und wie hoch die Grenzkosten des teuersten Produzenten sein werden und dementsprechend seinen Preis festlegen. Wenn diese Schätzungen perfekt funktionieren würden, dann würde dein System zu genau den gleichen Preisen führen wie das derzeitige System. Also liegt der eigentliche Unterschied in den Systemen darin begründet, das die Anbieter bei deinem System Angebot und Nachfrage eben nicht perfekt einschätzen können. Und die aktuelle Situation führt jetzt dazu, das es einen großen Sprung in den Preisen gibt, sobald Gas benötigt wird um die Nachfrage zu decken. Wenn man also ein Windkraftwerk hat, dann macht man relativ wenig Gewinn, solange kein Gasstrom benötigt wird, aber hohen Gewinn, wenn Gasstrom gebraucht wird. Beim derzeitigen System gebe ich meinen Grenzkosten als Preis an und mache in beiden möglichen Situationen Gewinn. Wenn ich aber einen Preis angeben muss und nicht weiß, ob Gas benötigt werden wird oder nicht, was mache ich dann? Dann werde ich immer wenn auch nur eine halbwegs große Wahrscheinlichkeit besteht, das Gasstrom benötigt wird, einen ziemlich hohen Preis nur knapp unter den Grenzkosten der Gaskraftwerke angeben. Ich verliere damit zwar möglicherweise Gewinne, wenn kein teurer Gasstrom benötigt wird, aber viel wichtiger fürs Gesamtergebnis ist es immer die hohen Gewinne abzugreifen, die möglich sind, wenn Gasstrom benötigt wird. Meine Einschätzung wäre daher, dass bei deinem System die Preise zwar vielleicht minimal geringer sind, wenn Gasstrom benötigt wird, aber dafür eben auch hoch solange eine nennenswerte Wahrscheinlichkeit besteht, das Gasstrom benötigt wird. Es wird wahrscheinlicher das Kohlekraftwerke einfach mit Verdacht auf unzureichende regenerative Energie den ganzen Tag laufen gelassen werden und eigentlich ausreichend vorhandene erneuerbare Energie nicht voll genutzt wird, weil sich die Anbieter verspekulieren. |
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