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Autor: | DJS | ||
Datum: | 27.08.22 19:30 | ||
Antwort auf: | Re:Naja von magus | ||
>>>Da hier in diesem Thread ja hauptsächlich mit an Hysterie grenzenden Emotionen argumentiert wird, und wissenschaftliche Erkenntnisse eher selten Beachtung finden, ist dieser Beitrag einer Linguistin und Professorin für Historische Sprachwissenschaft aus dem letzten Jahr IMO erwähnenswert: >>>[https://www.sprache-und-gendern.de/beitraege/pseudowissenschaftliche-behauptungen-des-vds-eine-widerlegung] >>> >>>TL;DR: Sprache (und damit auch das grammatikalische Genus) beeinflussen sehr wohl das Denken, und im Deutschen speziell lassen sich glasklare patriarchale Muster erkennen (vgl.: Das Weib, die Schwuchtel, etc.). Wie man damit umgeht, bleibt jedem selbst überlassen, da es entgegen anderslautender Behauptungen so etwas wie eine "Sprachpolizei" nicht gibt. Interessant auch, dass die derzeitige Diskussion schon seit fast 50 Jahren mit den immer wieder gleichen Argumenten geführt wird. >>>Money Quote: >>>"Insgesamt erinnert die Aufregung über die sprachliche Gleichstellung an das 18. und 19. Jahrhundert, als nicht mehr nur Personen hohen Standes, sondern auch Bauern, Arbeiter und Dienstpersonal statt, wie bislang üblich, mit ihrem blanken Vornamen (Grete, Fritz) nun mit Frau bzw. Fräulein Müller und Herr Meier adressiert werden wollten. Dies führte zu zeitgenössischen Empörungen und Sprachverfallsängsten. Ähnlich wie heute zwischen den Geschlechtern wurde damals die sprachliche Gleichstellung zwischen den Ständen verhandelt, in beiden Fällen handelt es sich um soziale wie sprachliche Demokratisierungsprozesse." >>> >>>Mit derselben Linguistin gab es vor einigen Wochen auch ein interessantes Interview in der FAZ, das leider mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verschwunden ist: >>>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gender-debatte-im-rundfunk-sprachwissenschaftlerin-im-interview-18223882.html] >> >>Es wurde also angeblich längst widerlegt, dass gendergerechte Sprache "eine Fülle lächerlicher Sprachgebilde erzeugt". Ich persönlich finde es höchst lächerlich, wenn man "Tänzerinnen und Tänzer" mit "alle, die tanzen" ersetzt. Schon alleine, weil es nicht dasselbe bedeutet. >> >>Es kann zu diesem Thema zum Teil gar keine wissenschaftlichen Erkenntnisse geben, weil kaum etwas wirklich belegbar ist. Die Autorin behauptet, dass es nicht schwer ist das Gendern konsequent durchzuhalten. Aha cool, mir fällt es aber schwer, und jetzt? >> >>Der Titel des Artikels müsste eigentlich heißen "Pseudowissenschaftliche Behauptungen des VDS – eine pseudowissenschaftliche Widerlegung", buahahahaha. >> >>Und alleine die ganzen Beispiele im Text zeigen doch, wie kompliziert es ist fehler frei zu gendern. > >Nur weil du vielleicht Sprachwissenschaften nicht als Wissenschaft akzeptierst ist es keine pseudowissenschaft. Ich akzeptiere und respektiere Sprachwissenschaften, es ging hier um eine pseudowissenschaftliche WIDERLEGUNG. Weil es einfach gar keine Widerlegung ist. Es wird erklärt wie man gendern kann, nicht mehr und nicht weniger. Ob es nun schwer umzusetzen ist oder ob es lächerlich klingt oder nicht, kann man imo gar nicht wissenschaftlich beweisen oder widerlegen. |
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