Thema: |
|
||
Autor: | Killersepp (deaktiviert) | ||
Datum: | 27.08.22 17:36 | ||
Antwort auf: | Gendern... von TOM | ||
Da hier in diesem Thread ja hauptsächlich mit an Hysterie grenzenden Emotionen argumentiert wird, und wissenschaftliche Erkenntnisse eher selten Beachtung finden, ist dieser Beitrag einer Linguistin und Professorin für Historische Sprachwissenschaft aus dem letzten Jahr IMO erwähnenswert: [https://www.sprache-und-gendern.de/beitraege/pseudowissenschaftliche-behauptungen-des-vds-eine-widerlegung] TL;DR: Sprache (und damit auch das grammatikalische Genus) beeinflussen sehr wohl das Denken, und im Deutschen speziell lassen sich glasklare patriarchale Muster erkennen (vgl.: Das Weib, die Schwuchtel, etc.). Wie man damit umgeht, bleibt jedem selbst überlassen, da es entgegen anderslautender Behauptungen so etwas wie eine "Sprachpolizei" nicht gibt. Interessant auch, dass die derzeitige Diskussion schon seit fast 50 Jahren mit den immer wieder gleichen Argumenten geführt wird. Money Quote: "Insgesamt erinnert die Aufregung über die sprachliche Gleichstellung an das 18. und 19. Jahrhundert, als nicht mehr nur Personen hohen Standes, sondern auch Bauern, Arbeiter und Dienstpersonal statt, wie bislang üblich, mit ihrem blanken Vornamen (Grete, Fritz) nun mit Frau bzw. Fräulein Müller und Herr Meier adressiert werden wollten. Dies führte zu zeitgenössischen Empörungen und Sprachverfallsängsten. Ähnlich wie heute zwischen den Geschlechtern wurde damals die sprachliche Gleichstellung zwischen den Ständen verhandelt, in beiden Fällen handelt es sich um soziale wie sprachliche Demokratisierungsprozesse." Mit derselben Linguistin gab es vor einigen Wochen auch ein interessantes Interview in der FAZ, das leider mittlerweile hinter einer Bezahlschranke verschwunden ist: [https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/gender-debatte-im-rundfunk-sprachwissenschaftlerin-im-interview-18223882.html] |
|||
Antworten nicht möglich, siehe Info neben Nickname |