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| Autor: | euph | ||
| Datum: | 16.07.22 23:44 | ||
| Antwort auf: | Immobilien 7 - Wohnküche mit Schlafklo in zentraler Lage von lmarvin | ||
Ich hole mal ein bisschen aus: Wir haben vor 17 Jahren ein Reihenhaus gekauft. Die insgesamt vier Reihenhäuser wurden in eine Baulücke gebaut, die sich ergeben hatte, nachdem die Scheunen eines größeren Gehöfts in der Mitte unseres Ortes abgerissen wurden. Es ist nun so, dass an der Straße das alte Wohnhaus des Grundstücks steht und im Hinterhof unsere vier Reihenhäuser. Das Grundstück wurde dafür damals geteilt wir haben aber einen großen gemeinsamen gepflasterten Hof, auf dem u.a. unsere PKW-Stellplätze liegen. Um auf diese zu kommen, haben wir ein eingetragenes Wegerecht und im Gegenzug für den damaligen Besitzer des alten Vorderhaueses auf unserem Grund einen Carport errichtet. Auch wenn wir also getrennte Grundstücke haben, leben wir faktisch auf dem gleichen Grundstück das lediglich optisch ein bisschen "getrennt" ist. Aufgrund der Nähe der Häuser ist es natürlich auch nicht zu vermeiden, dass man sich quasi ins Haus schauen kann und schon das ein oder andere voneinander mitbekommt, was aber 17 Jahre kein Problem war - es wohnte in dem alten Vorderhaus ja nur eine Familie mit ihren Kindern (die zwischenzeitlich ausgezogen sind). Vor 1 1/2 Jahren ist die Frau aus dem Vorderhaus nun gestorben und der verbliebene Mann hat das Haus nach einem missglückten Verkauf nun Anfang des Jahres an einen Vietnamesen verkauft, da es für ihn alleine war es zu groß (220 qm Wohnfläche mit großem Wintergarten, dafür aber wenig "richtigen" Garten). Der neue Käufer war auch von Anfang an sehr nett, erzählte was von renovieren und dann Vermieten und das er vielleicht noch eine neue Außentreppe anbringen wird, um das Haus an 2 Familien vermieten zu können. Gestern tauchten dann am Briefkasten des alten Wohnhauses ein Zettel mit 19 (!) rumänischen Namen auf. Schon wenig später stand der Briefträger bei meiner Frau an der Tür, in der Hand einen riesigen Packen Briefe (wohl Behördenpost), alle an die Adresse des alten Vorderhauses adressiert und ob meine Frau wüsste, ob die wirklich alle hier wohnen. Daraufhin von unserer Eigentümergemeinschaft heute angesprochen kam dann heute heraus, dass der neue Besitzer das Haus an eine Firma vermietet hat, die darin Mitarbeiterinnen unterbringen will - aber alles erstmal nur zur Probe und "alles soll leise und sauber bleiben und der Hof dürfe nicht von den Mietern benutzt werden". Keine 5 Stunden später stand schon ein polnischer Transporter mit einem großen Haufen Leuten auf dem Hof - die sich jetzt gerade in dem Haus ausbreiten, das eigentlich noch gar nicht fertig renoviert ist. Jetzt brennen da natürlich alle Lichter, alle Fenster sind auf, gegacker und laute Gespräche und das Hoflicht brennt eigentlich durchgängig, da immer wer da draußen steht und raucht. Und dafür, dass da nur Mitarbeiterinnen unterbracht werden sollten, sind da aber auch ziemlich viele Bärte im Gesicht..... Alles, was der neue Besitzer uns da heute morgen noch erzählt hat, ist jetzt quasi schon wieder hinfällig und wir machen uns hier natürlich alle massiv sorgen, was da jetzt auf uns zukommt. Schon von Berufswegen kenne ich diese "Sammelunterkünfte" und die passen sich selten harmonisch ins Umfeld ein. Meister Google ist jetzt allerdings nur bedingt hilfreich, was wir jetzt unternehmen können. Was ich aber erkenne ist, dass man doch nicht einfach so aus einem max. 2-Familienhaus eine Unterkunft für 19 Leute machen kann, die darin hausen. Das muss zumindest genehmigt sein und ich bezweifle, dass der gute Herr sich diese Genehmigung für die Nutzungsänderung geholt hat. Wie stehen da die Chancen, dass sowas verboten wird, wenn mitten in einer Wohnbebauung auf einmal so ein Move abgezogen wird? Ist sowas zulässig oder juckt dass das Bauamt nicht und streicht maximal die Gebühr für die Genehmigung ein? Für uns ist das jetzt schon ein ziemlicher EInschnitt in das bisher sehr angenehme Wohnumfeld. Sollte das dauerhaft so bleiben, wäre das zudem eine ganz schöne Minderung unseres Hauswertes - mal abgesehen davon, das im Moment sowieso der schlechteste aller Zeitpunkte ist, sich nach was neuem umzusehen. Gerade könnte ich im Strahl kotzen. |
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