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| Autor: | BOBELE | ||
| Datum: | 02.05.22 07:34 | ||
| Antwort auf: | Putins Angriffskrieg auf die Ukraine #6-die Ostoffensive von !!! | ||
Heute morgen lese ich im Nachrichtenticker, dass vermutlich ukrainisches Militär in Russland operiert und dort Sabotageakte verübt. Meine erste Reaktion ist: Richtig so, die wurden überfallen und haben alles Recht der Welt, sich auch durch Störung der Russen in deren eigenem Land zu verteidigen. Und dann drehte sich das Gedankenkarussell weiter. Nehmen wir mal an, die Ukrainer greifen zu härteren Mitteln und bei der Bombardierung von Infrastruktur sterben auch Zivilisten. Die Ukrainer nennen das "unvermeidbare Kollateralschäden". Nehmen wir an, die Ukrainer nehmen russische Zivilisten gefangen und verschleppen die in die Ukraine, um sie gegen die eigenen Zivilisten auszutauschen, die "nach Russland verschleppt wurden", und begründen das mit Alternativlosigkeit. Nehmen wir einfach an, die Ukrainer behalten (auch mit der Lieferung von Waffen des Westens) so weit die Oberhand, dass sie irgendwann nicht mehr nur die geschundenen Überfallenen sind, die mit dem Rücken an der Wand ihr Land verteidigen... Ich frage mich, ob wir bzw. unsere Entscheidungsträger dann nicht in ein moralisches Dilemma geraten. Ich war (reflexartig) zu 100% dafür, dass man dem kleinen David gegen den völlig enthemmten Goliath zumindest die Steine und die Schleuder reichen sollte, nach Butscha schon vor allen Dingen. Ich höre aber gerade in mich rein, wie sich das anfühlt, wenn sich die Ukraine irgendwann mit der westlichen Unterstützung nicht mehr nur wehrt. Ich hab bei dem "Intellektuellenbrief" auch erst mal den Kopf geschüttelt... was für weltfremde Idioten. Sind die vermutlich teilweise auch, aber ich glaube auch, dass das aus moralischer, aus ethischer Sicht komplexer ist als "Die Ukrainer sind das Opfer, give them a gun!". |
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