Thema:
Re:sind Bezahlbeiträge (SZ, Spon und Co.) überhaupt gut? flat
Autor: Link
Datum:24.04.22 14:41
Antwort auf:sind Bezahlbeiträge (SZ, Spon und Co.) überhaupt gut? von phaxy

>Seit Jahren liebäugle ich zwar damit sog. Qualitätsjournalismus auch monetär zu unterstützen, aber nicht nur pauschale einzelne Monatsbeitrag von 10 bis 20(!!) Euro, nein, auch die eigentlich angeteasterten Beiträge für die Bezahlschranke lassen mich manchmal stutzig zurück.
>
>Überschrift:
>"Wer Tiere liebt, sollte sie essen"
>
>Darunter:
>"Eine Welt voller Vegetarier wäre keine gute. Denn wer Leid verhindert, indem er Leben verhindert, verhindert auch Glück."
>
>Lese ich sowas, habe ich erst recht keinen Bock auf das Angebot.
>Die SZ ist mir da schon öfter negativ aufgefallen.
>
>Sind nur Überschriften und Eingangstexte so unbeschreiblich dumm?


Ich hab SZ Plus und mir ist tatsächlich auch negativ aufgefallen, dass dort vermehrt mit clickbaitigen Überschriften experimentiert wird. Teils ändert sich die Headline mehrmals, vermutlich um zu ermitteln, was besser geklickt wird (oft gibt's provokantere und weniger provokante Varianten). Ich find's dämlich, weil es IMO nicht zum Anspruch der SZ passt und der Qualität der dazugehörigen Texte auch nicht gerecht wird. Die ist nämlich meist recht hoch. (Dein Beispiel habe ich allerdings nicht gelesen.)

Das heißt, mir geht SZ Plus seit einiger Zeit gefühlt etwas zu sehr in die Richtung persönliche Befindlichkeit/schlaumeiernde Ratgebertexte/immer wiedergekäute Meinungen, auf Kosten tiefgründiger Reportagen und Politberichterstattung sowie überraschender Themen. Keine Ahnung, ob sich die gedruckte Ausgabe auch so verändert hat. Oder ob dieser Eindruck überhaupt einer objektiven Überprüfung standhalten würde.

Derzeit würde ich aber trotzdem sagen, dass SZ Plus den Preis wert ist und dass ich gerne bereit bin, den Journalismus der SZ monatlich mit diesem Betrag zu unterstützen.


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