Thema:
Kostenexplosion im Neubau - auch wegen Klimazielen flat
Autor: Boabdil
Datum:23.06.21 09:27
Antwort auf:Politik in Europa, Deutschland und Ländern - Teil XVI von Kilian

[https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article232018657/Unerreichbare-Klimaziele-Neubau-kommt-fuer-viele-nicht-in-Betracht.html]

Logisch werden einige sagen: Wenn man die hochambitionierten Ziele der Klimaneutralität erreichen möchte, dann geht das eben nur durch eine Verteuerung der Baukosten.

Aber imo hat da die Politik mittlerweile jedes Maß an Rationalität verloren. Das Kosten / Nutzen Verhältnis der immerer schärferen ENEV Verordnungen ist höchst umstritten. Guckt man sich die Grafik an, stagniert der Verbrauch von 2010 bis 2019 auf demselben Niveau. Ganz zu schweigen von Entsorgungskosten für Dämmmaterialien, die irgendwann Sondermüll sind.

Fast durch die Bank sieht man in den Wahlprogrammen weitere Verschärferungen kommen, ergo mehr Dämmung bis zum Umfallen. Aber clevere und rationale Lösungen sind weit und breit nicht zu finden.

Vor allem auch zwei Aspekte, die der Artikel anspricht:
1. Wer soll sich das als Mieter und auch als Bauherr noch leisten können?
2. Wie soll man diese Ziele mit dem schon vorhandenen Handwerkermangel in Deutschland bewerkstelligen sollen? Es kommt doch jetzt schon keiner mehr.

Den im Artikel erwähnten "Renovation Wave" nach dem Handwerksbetriebe aus ganz Europa die Dämmung in Deutschland übernehmen sollen, halte ich für einen eklatanten Fehler. Schon jetzt wird in Neubauten gepfuscht was das Zeug hält.

Für mich selber nehme ich mit: Das Parteienspektrum hat keinen Plan wie sie die Zielkonflikte beim Thema Bauen / Miete lösen möchte.

Kann man wirklich gleich "die Partei" wählen.


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