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| Autor: | thestraightedge | ||
| Datum: | 08.01.21 10:03 | ||
| Antwort auf: | Re:für nichts von DJS | ||
>>>Das macht natürlich nur die Alkoholindustrie. Alle anderen schauen nur passiv zu und hoffen einfach so zu wachsen. >> >>Nee, aber Sony richtet mit seiner Playstation halt keine Leben zugrunde, oder Axe mit einer neue Kampagne zum Deo. >> >>Wasn das für ein irrer Whataboutism? o.O > >Whataboutism halt ich persönlich für ein komplett bescheuertes Wort. Weil es manchmal imo absolut Sinn macht ihn zu betreiben. Afaik basiert das amerikanische Rechtssystem auf Whataboutismen. > >Er reist um die Welt von Deutschland über England nach Nigeria, um die aggressiven Handelspraktiken der globalen Alkoholindustrie aufzudecken, die in neuen Märkten mit allen Mitteln Wachstum sucht. > >Der Satz suggeriert, dass die böse Alkoholindustrie etwas macht, was sonst keiner tut. Jede erfolgreiche Firma der Welt macht es. Das Produkt spielt an dieser Stelle gar keine Rolle. Der Bericht möchte etwas aufdecken, wo es nichts aufzudecken gibt, weil es völlig selbstverständlich ist. Das sehe ich auch weiterhin anders. Sony richtet keine Leben und Familien mit ihrem Produkt hin. Die Alkoholindustrie weiß, dass das in erschreckender Quote passiert. Gleichzeitig weiss sie, dass junge Menschen besonders gefährdet sind - und richtet dennoch die Werbung und Produkt gezielt an diese. Das ist nicht "business as usual", als würdest Du Netzwerkkabel, Windeln oder Fenster verkaufen und Dein Geschäft voran bringen. >Wie sollen sie sonst werben? Willst du als Alkoholiker sterben, dann trink Carlsberg? Haribo wirbt auch nicht mit Diabetes sondern mit fröhlichen Kindern. Diese Verbrecher! Wow, Diabetes - die Whataboutisms werden ja noch schlimmer! :( >Was meinst Du mit Naivität? "Scheißegal-Haltung" unterschreibe ich sofort, aber Naivität sehe ich da nicht. Na dass es ja jeder selbst in der Hand hat weil er Bock drauf hat oder eben nicht. So einfach ist das nicht. Es gibt Menschen, die sind anfällig, manipulierbar, schützenswert. Nicht jeder rennt sehenden Auges komplett bewusst ins Verderben. >Ich denke spätestens in den 70ern wusste man, dass rauchen sehr ungesund ist. Und wie gesagt, natürlich versucht man sein Produkt als möglichst attraktiv darzustellen. Heutzutage steht auf jeder Packung, dass man durchs Rauchen stirbt, trotzdem greifen viele zu. Das steht da, weil der Staat es vorschreibt. Und noch in den 80ern und 90ern haben Eltern ohne rot zu werden im Auto mit 2 Kids auf der Rückbank gequarzt. Talking about "Eigenverantwortung" und "ist ja alles bekannt"... >Jedem ist das vermutlich nicht klar. Aber jeder, der nicht nur von Idioten umgeben ist, sollte das schnell rausbekommen. Jepp, ist dann aufgrund der Sucht eben schnell zu spät. >Werden sie weggelächelt? Sehe ich nicht so. Man wird mit den Folgen vielleicht nicht genug konfrontiert, aber weglächeln sehe ich da auch nicht. Schau dir an, wie weit Alkohol und auch exzessiver Konsum gesellschaftlich mitgetragen wird und "dazu gehört". Schau Dir an, wieviele schleichende Feierabend-Alkis das für sich selbst oder in ihrem Umfeld nicht akzeptieren, ansprechen, angehen. Insofern: jo, das wird weggelächelt. >Ja, ich wäre wirklich dafür, alle Drogen zu erlauben. Vielleicht würde sich das sogar positiv auswirken, immerhin würde man damit eine riesige kriminelle Industrie von heute auf morgen zerstören. Und ja, vermutlich würde es dann mehr Drogenabhängige geben. Ein Problem für die ganze Gesellschaft sehe ich da aber nicht, wer sich zerstören will, der kann das jetzt auch schon machen. Du bist immer noch auf dem "wer das halt will". Ich habe selbst Situationen erlebt, da war die betroffene Person weit von "sie wollte es halt so" entfernt. Ich finde krass, wie Du diese unkontrollierbaren Sucht-Aspekte der ganzen Debatten komplett ausblendest und immer wieder sagst "hat ja jeder selbst in der Hand". >Ich will nicht in Frage stellen, ob Berichte über Alkoholismus wichtig sind. Natürlich sind sie das. Mich stört nur diese Sensationsgeilheit und angebliche Bloßstellung der Alkoholindustrie. Mach einfach einen Bericht über die Folgen, nenne Zahlen, damit die Menschen eine Vorstellung haben wie schlimm es wirklich ist und fertig. Das war u.a. Teil des Berichtes. Dass eine Industrie mit geschicktem Marketing genau diese Zahlen bewusst fabriziert, ist eine Erwähnung wert. |
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